Träume vom See und frischem Fisch

Sukothai – Thoen – Li – Hot – PhonPhat

Bereits im letzten Jahrzehnt wurde es langweilig, vom Süden her immer wieder die Schnellstrassen 1 oder 11 zu befahren. Die unübersichtliche Strasse mit Gegenverkehr von Uttaradit nach Den Chai war extrem gefährlich.

Deshalb reisten wir von Sukothai aus nach Sawankhalok. Dort in der Nähe liegt der kleine Flugplatz von Sukothai. Von Sawankhalok aus benutzten wir die Strasse 1048 nach Thoen. Bei der Ankunft war die Fahrerin hungrig und wollte speisen. Mir behagten weder die Auswahl noch die Gerüche der zubereiteten Spezialitäten in den Töpfen. Vorsichtigerweise begnügte ich mich mit Sprudel-Wasser.
Ab Thoen wollten wir über die Strasse 106 nach Li fahren. Auf der Strassen-Karte sah man nicht, was uns erwartete. Unmengen an Kurven, extreme Steigungen, Ritte in tiefe Schluchten. Dazu nieselte es in den Hügeln. Kein Wetter zum Fotografieren der ansprechenden Landschaft. Nebelfetzen hingen dekorativ herum. Teilweise war es für mich wie eine Fahrt durch alte chinesische Tusche-Roll-Bilder. In der Schweiz hing früher so ein Kunstwerk im Schlafzimmer.
In Li fühlte sich die Fahrerin speiübel. Waren es die zahlreichen Kurven – oder doch eher die zweifelhaften Speisen in Thoen.
Von Li aus sollte uns der Weg, die Strasse 1103, an den malerischen See von Doi Tao führen. Wir träumten von mindestens einem Mittelklasse-Hotel mit Seeblick und einer kühlen Brise in den säuselnden Palmwedeln. Im romantischen Restaurant sollte frischer Fisch und süffiger Weisswein angeboten werden.
Wir fuhren an den See. In billigen Bruchbuden hingen penetrant riechende, getrocknete Fische. Thai-Gruppen entströmten Pauschal-Reisebussen. Sie kauften emsig. Merke: Getrocknete Fische übertreffen Knoblauch- und Schweiss-Mief!

Wir holperten im Wagen über Steinbrocken eines kaum bewachsenen Hügels. Da lagen erstaunlicherweise Skelette und Metallteile beeindruckender Schiffsrümpfe. Eventuell verkalkulierte sich der Sprengmeister anlässlich der Vertiefung des Abflusses des Sees. Sicher bin ich nur mit meiner Behauptung, es wurde bestimmt kein Rechenschieber verwendet!
Der Hügel war vermutlich vor einigen Jahren eine charmante Insel. Die Bewohner waren hauptsächlich freundliche Schildkröten, denn Doi Tao heisst Schildkröten-Hügel. Die wurden alle verzehrt, unter Umständen als luxuriöse Suppen geschlürft.

In unserem Dorf gibt es noch heute Schildkröten Suppe – mit dem kleinen Unterschied, dass diese Kröten keine Schilde tragen. Der Genuss der Suppen ist nicht zu empfehlen! Sehen sie sich bloss die zerfurchten und verwarzten, gierigen Dorf-Weiber an.

Weit unten, im tiefdunklen Wasser lagen zwei oder drei Boote, Restaurants, eher Fressbuden. Aus der Nähe schaute ich dem Treiben auf den Booten eine Weile zu. Abfälle wurden ins Wasser geschmissen, im gleichen Wasser Geschirr gewaschen, im Versteckten sicher auch hineingesch…. Wir verzichteten auf Delikatessen, wie Doi Tao Frikadellen.

Rechts, wenige Kilometer entfernt, klebte an einem Hang ein weisses Gebäude, offenbar ein Gasthaus mit grossartiger Aussicht, leider ohne Badestrand. Wir fuhren hin. Das Gebäude war eine Amtsstelle. Wir suchten entlang des Sees vergeblich nach unserem Traum-Hotel. Die Unterkünfte waren alle äusserst bescheiden. Unsere Wünsche konnten nicht erfüllt werden.
Die Fahrerin steuerte Hot an. Die Strasse 108, eine Verbindung von Chiang Mai nach Mae Hong Son, führte uns nach Hause. Zuvor gab es Abendessen in Chom Thong. Es war nicht frischer Fisch. Auf den Weisswein verzichteten wir ebenfalls.zu Hause

Marktfrische Früchte aus Singapur

Beim Bearbeiten der Artikel zu Professor Parkinsons Tätigkeit an der ‚University of Malaya‘ in Singapur, fragte ich mich, wie der Historiker anno 1950 reiste.
Ich sah mir die Transportmöglichkeiten an. Daraus ergaben sich einige Geschichten über die Seefahrt. Danach beschäftigte mich die Fliegerei, speziell ab 1924.
Während sie auf die Flüge warten, verkürzt ihnen Andreas F. Jagor mit seinem vitaminreichen Bericht von 1857 die Zeit.

Europäische Gemüse und Früchte gedeihen hier nicht. Von den hier gebauten Gemüsen sagen fast nur Bohnen und mehrere Gurkenarten unserem Geschmack zu. Dagegen liefern die hiesigen Gärten in grosser Fülle die besten Früchte der heissen Zone. Am häufigsten ist die Banane oder Pisang (Musa paradisiaca), in sehr vielen Varietäten, bei weitem die verbreitetste und nützlichste aller tropischen Früchte. Ihr Geschmack hält die Mitte zwischen Birne und gekochter Kartoffel; sie dient als Obst und Gemüse, und wird selbst von Europäern reichlich gegessen, die sonst die meisten Früchte, sogar die köstliche Ananas, aus Gesundheitsrücksichten ängstlich vermeiden, was, so weit meine Erfahrung reicht, ein Vorurtheil ist. Keine Frucht ist leichter zu kultiviren; sobald die Fruchttraube abgenommen, wird der Stamm umgehauen, um für die aus der Wurzel aufgeschossenen jüngeren Triebe Platz zu machen; so geht es fort und fort. — Die Ananas, malayisch Nanas (Ananas sativa), von Singapore übertreffen an Wohlgeschmack alle in Java, Siam oder auf den Philippinen gebauten, und werden selbst von den in europäischen Treibhäusern gezogenen an Duft nicht übertroffen. An Süssigkeit und Saftfülle bleiben diese aber hinter der Singapore-Ananas zurück. Sie ist so billig, dass man sie in Verbindung mit feinem Sand benutzt, um das Verdeck der Schiffe zu scheuern. Man isst gewöhnlich nur die untere, süssere Hälfte und wirft die obere fort. — Von Vielen wird der Mangustan (Garcinia mangostana) für die Königin aller Früchte erklärt. Sein Vorkommen ist auf ein sehr kleines Gebiet beschränkt; weder in Ost- noch Westindien gelang es bisher, ihn zu ziehen. (Es gilt als einen der grössten Triumphe der Kunstgärtnerei, dass der Herzog v. Devonshire einige Mangusten zur Reife gebracht hat.) — Nur in gewissen Jahreszeiten häufig sind die Mangos (Mangifera indica), die, wenn sie nicht sehr gut sind, wie Aprikosen mit Terpentin, oft aber auch wie Terpentin mit Aprikosen schmecken. Dies ist eine der wenigen tropischen Früchte, von denen es viele durch Kultur entstandene Varietäten giebt.MangoBuddhaGarten Die grösste aller Baumfrüchte ist wohl die Nangka, Jackfruit (Artocarpus integrifolia), von denen eine einzige über einen halben Centner schwer wird. Obgleich sie sehr angenehm würzig schmeckt, wird sie von Europäern fast nie gegessen. Sie ist eine nahe Verwandte der Frucht des Brodbaums (A. incisa), die hier nicht geschätzt und nur von den Eingebornen als Gemüse genossen wird. Häufiger erscheint die Papaya auf der Tafel, die Frucht des Melonenbaumes (Carica papaya), die weder die Grösse, noch den Geschmack einer sehr mittelmässigen Melone erreicht. In der inneren Höhlung liegen eine grosse Menge dunkelgrüner Kerne; sie sehen aus wie Kapern, riechen wie Kresse und schmecken gar nicht. Der Saft der unreifen Frucht enthält aber Fibrin, das ausser bei Pilzen noch bei keiner Pflanze nachgewiesen wurde. Dieser Saft, ja die blosse Ausdünstung der Blätter, mehr noch die Berührung hat die höchst auffallende Eigenschaft, die Muskelfaser zu zersetzen, das zäheste Fleisch zart zu machen.
Sehr schön modellirt und gefärbt, wie aus Wachs gebildet, sind die Jambusen (Eugenia spec. div.), deren einige wie Rosen duften. Sie erfrischen, ohne den Geschmack zu befriedigen, da ihr loses, schwammiges Zellengewebe nur schwach säuerliches Wasser enthält. (Rosenäpfel, Chomphu, – Low)

Das Bild stammt nicht von einem Markt in Singapur, sondern aus unserem Garten. Der Sukothai-Buddha weinte. Auslöser war die Beschreibung der Mangofrüchte vor seiner Nase: Aprikosen mit Terpentin!

Fortsetzung folgt
(1) http://www.gutenberg.org/files/44405/44405-h/44405-h.htm

Nan

Nan ist eine Provinz in den Bergen Nordthailands. Zahlreiche Flusstäler durchziehen die Hügel. Der höchste Punkt der Provinz ist mit 2.079 Metern der Doi Phu Kha. Für kurze Zeit gehörte Nan zum Königreich Sukhothai. Nach dessen Niedergang im 15. Jahrhundert wurde Nan ein Vasallenstaat des LanNa Reiches. Die Schönheiten von Nan erwähne ich im Aufsatz nicht.Blatt

Meine Zeilen verweisen auf Abgründe durch Egoismus und Selbstverwirklichung in der wenig willkommenen Verwandtschaft.
Dicks Tochter, attraktiv, mathematisch überdurchschnittlich begabt, stürzte sich ohne Segen der Mutter ins leicht voraussehbare Elend. Der zukünftige Schwiegersohn prügelte die Braut vor den Augen der geschockten Dick in unserem Garten, bevor der Hochzeitstermin überhaupt festgelegt war. Wir schmissen den Fehlbaren als unerwünschten Gast unmittelbar darauf aus dem Haus.
Die gefühlslose, frigide Dick war ja ahnungslos von der Prachtentfaltung und Wirkungsweise nanscher, uniformierter Penisse. Eltern sind sich im Allgemeinen nicht bewusst, welch heftig deftige Reaktionen Geschlechtsverkehr im fortpflanzungsfähigen Stadium auslösen kann. Sämtliche Alten verschliefen ihren Beischlaf, ohne den körperlichen Tsunami zu registrieren. Aus der Sicht der Jungen dienen die Organe nach Zeugung und Geburt von ein – zwei Kindern nur noch der Notentwässerung
Die Vermählung in Nan fand ohne unsere Anwesenheit statt. Der üble Mistkerl schenkte sich und seiner Familie damit den Brautpreis, Sinsod.

Grossmutter brachte vor wenigen Tagen den beschlagnahmten Drucker aus Chiang Mai wohl vergeblich nach Nan zurück, es sei denn, sie ist die emsige PC Nutzerin. (1)
Trotz Vaters guten Beziehungen zu Uniformierten, entschied nämlich inzwischen ein höheres Gericht: Den Sohn auf Kaution frei zu lassen, war ein Fehl-Entscheid. Dank seiner zahlreichen Vergehen dürfe der Unverbesserliche ab sofort für sieben Jahre ins Gefängnis.
Bei einem Freiheitsentzug kann der Vater keine Alimente, Unterhaltsbeiträge entrichten, denken vielleicht besorgte Leser. Er kümmerte sich nie um Unterstützung von Ehefrau und Söhnen. Er verprasste seinen eigenen Lohn in Kneipen und Bordellen. Wenn die arbeitende junge Frau ihr Salär nach Haus brachte, sorgte die Mutter des Delinquenten, dass alles schön aufgeteilt wurde. Während der Abwesenheit der Gattin, verkaufte der Tunichtgut deren Motorrad, um mit dem Erlös JaBa zu kaufen. (2) Im kombinierten Rausch, Alkohol und Drogen, fuhr er ihren Wagen zu Schrott. Ob er dabei aus Fussgängern Hackfleisch produzierte, ist mir nicht bekannt.

Die Familie in Nan scheint kein idealer Ort für Kindererziehung zu sein. Dass der Sohn in jungen Jahren ausserhalb der toleranten Thai Normen geriet, ist in Hinterindien leicht nachvollziehbar. Aber er hat eine Schwester.
Sie sollte aus uns unbekannten Gründen mit sechzehn Jahren einen Polizeibeamten heiraten. Die Familie ist alter Uniformen-Adel. Das Fest, der Bräutigam, der Brautpreis oder alles, passten nicht in das aufgeträumte Nähkörblein der jungen Frau.
Sie flüchtete nach Pattaya und verdiente, nach Aussage ihrer hoch beschenkten Mutter, aussergewöhnlich gut während ihrer Ausbildung in einem (Beauty) Salon!?
Genau nach Lehrbuch, traf sie während ihrer beruflichen Laufbahn in Pattaya viele vermögende Farang. Darunter war ein Europäer, der die Bordsteinschwalbe im Tiefflug begehrte, liebte und heiratete. Danach lebten beide einige Jahre in HongKong.
Der Wunsch nach eigenen Kindern blieb dem hübschen Paar verwehrt. Darum entschieden sich die Eheleute, Goons Bruder zu adoptieren. Als sich an deren Familienhorizont einige kleine Schwierigkeiten zeigten, deponierte sie das schwierige Stück Fleisch gedankenlos beim unzurechnungsfähigen Vater und dessen Eltern.

Zwecks näheren Studiums des Lebensweges der zielstrebigen Tochter aus Nan in Pattaya, empfehle ich meine Geschichte Affenliebe: http://wp.me/p2ljyL-Y4
Ich hatte das zweifelhafte und teure Vergnügen, vor langer Zeit den bunt schillernden Schmetterling kennen zu lernen, ohne dass ich mir damals ein genaueres Bild stricken konnte. Meine Eingebung, inklusive Pauken und Trompeten, flüsterte: Sämtliche elf Finger weg davon!

(1) http://wp.me/s2ljyL-bruder

(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin

Einträgliche Geschäfte

Einer von Dicks Söhnen arbeitete neben seiner Hundezucht einige Tage pro Woche als Spezialist in einem Geschäft für Bildschirmillusionsfutter. Er verkaufte Apparätchen mit elektronischen Normanpassungen für ältere und neueste Bildschirme. Diese Kästen enthalten zusätzliche Elektronik für betrunkene Banausen. Sie könnten auf Knopfdruck Internetangebote wie Youtube, Youporn und Internetradio nutzen.
Die Einheiten haben Stecker für USB Speicher jeder Art. Ferner Anschlüsse für Strom, HDTV, TV- und Kabel für Geräte älterer Bauarten. Cinch-Kupplungen, auch RCA genannt und Ethernet, bereichern die meist schwarzen lackierten Gehäuse, wie seinerzeit Fords Modell T auf der Strasse. (1, 2) Ford schrieb im Buch „Mein Leben und Werk“, im Kapitel „Das Geheimnis der Produktion“, den Satz: „Jeder Kunde kann seinen Wagen beliebig anstreichen lassen, wenn der Wagen nur schwarz ist“. *Ford T

Zusätzlich eingebaut, nicht im Ford T, sondern in den Geräten, sind Festplatten im Terabyte Bereich, bestückt mit unzähligen Spielfilmen. Für die Filmkopien wurden nie Lizenzen erworben. Das ist landesübliche Schwarzmarktware, inklusive originaler Copyrightverletzung. Das Kopieren besorgten zwei Angestellte. Damit der Handel unbehelligt und ungebremst schwungvoll lief, zahlte der Geschäftsführer pro Monat zweihundert-tausend Baht an braune Schutz- und Ordnungstruppen.
Der Meisterkopierer hatte Glück. Während er ein herzergreifendes, prunkvolles Hochzeitsfest der Oberklasse in Sukothai besuchte, verhaftete die Polizei in Chiang Mai trotz reichlicher Zahlungen den Firmeninhaber samt anwesendem Mitarbeiter. Der Chef wurde gegen eine Kaution? von fünfhundert-tausend Baht sofort wieder in die Freiheit entlassen.
Er ist wichtig! Sollten die Geschäfte erlahmen, flössen keine Schutzgelder mehr. Der Mitarbeiter dagegen sitzt. Der Boss bezahlt ihm pro Monat im Kittchen zehntausend Baht. Der Mann ist zufrieden, weil er zusätzliches Futter erhält und dafür nicht einmal arbeiten muss. Möglicherweise vermittelt er diffizile Filme an das Aufsichtspersonal. Die sollten nämlich dringend visuell über Pornographie und sämtliche üble Spielarten möglicher, speziell fremdländischer Insassen, aufgeklärt werden.
Als Knasti hätte ich Mühe. Vor allem, wegen meiner unersättlichen Sehnsucht nach weiblicher Wärme in der winterlichen Kälte.

Das Geschäft muss sich trotz horrender Nebenkosten auszahlen. Kürzlich wurde eine Filiale eröffnet. Filme auf Festplatten mit Terabyte Kapazitäten sind immer noch günstiger als Raubkopien auf DVD oder gar Blu-ray. (3)
Zusätzlich existiert der Faktor Zeit. Filme, welche erst in Zukunft öffentlich aufgeführt werden, gibt es bereits heute im verlockenden Angebot zahlreicher Spezialisten zu leicht erhöhten Preisen.
Nach flüchtiger Ansicht des Angebots, hauptsächlich bleigeschwängerter Sex –  wird der geistlose Inhalt amerikanischen Ursprungs ausgetauscht. Weil die gummikauenden Cowboys in Washington Urheberrechtsforderungen mit allen Mitteln zu erzwingen versuchen, muss die hiesige Polizei gelegentlich gegen Raubkopien und ihren Verkauf durchgreifen. Der Kampf ist bisher ebenso aussichtslos, wie die fragwürdigen Einsätze gegen Drogen.

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Blu-ray_Disc

* Henry Ford 1922 in ‚My Life and Work‘: „Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black.“

Wat Phra Sri Rattana Mahathat Woramahawihan

Dieser Tempel wird in Phitsanulok ganz einfach Wat Yai genannt. Er befindet sich am Ufer des Nan Flusses nahe der Naresuan Brücke.Der aus der Regenbogenpresse bestens bekannte König Maha Thammaradscha der Erste von Sukhothai gründete 1357 das zugehörige Kloster.
Wat Yai ist in ganz Thailand bekannt für den Phra Buddha Chinnarat.

Eine Inschrift besagt, der Guss wurde vor über 700 Jahren durch König Mahathamaracha Lithai, Sukhothai Dynastie, (auf Drängen seiner Freundinnen) angeregt. Kopien des Phra Buddha Chinnarat stehen in Tempeln wie Wat Benchamabophit in Bangkok und Wat Saranat Thammaram in Rayong.

Hinter dem berühmten Tempel steht einsam und verlassen neben einigen Säulen der ältere Buddha Phra Attarot, aus dem Jahre 1257.

Erneut verbrachten wir einige Zeit in der Stadt. Während Dick sich ihren Geschäften widmete, besuchte ich Wat Phra Sri Rattana Mahathat täglich und beobachtete das bunte Treiben gläubiger Scharen. Vor längerer Zeit beschrieb ich das unglaubliche, aber eigentlich sinnvolle Recycling von Devotionalien im Tempel.(1) Anfänglich bereitete mir dafür das Verständnis erhebliche Mühe. Kommerz war für mich damals mit Buddhismus noch nicht vereinbar.Als am späten Nachmittag im Wat Yai die schweren Geldschränke weggetragen und die Stätte halbwegs aufgeräumt wurde, brachten Angestellte die beim grossen Buddha geopferten Statuen in die Verkaufsregale zurück. Die prunkvolleren Blumengedecke machten den Kreislauf bereits während des ganzen Tages mit.

Der Kommerz ist unübersehbar. Die Fläche der Marktstände ist wahrscheinlich grösser als die Fläche der Heiligtümer.
Das hat durchaus Berechtigung. Wenn die Gläubigen Europas Sonntags nicht in Scharen nicht in die Kirchen strömen, sind die meisten Verkaufsgeschäfte geschlossen. In den Gotteshäusern läuft ein zeitlich befristetes Programm ähnlich wie in den Massenmedien. Ein Ritual mit Orgelspiel, Texten, Gesang, Gebeten, Taufen und Ankündigungen, inklusive Kollekte. Man sitzt in der krchlichen Kälte auf harten Bänken, dämmert vor sich hin, geniesst gelegentliche Lichtreflexe in den Kirchenfenstern, sucht das Lied im Gesangbuch vergeblich – diese Seite fehlt – und opfert schlussendlich zusätzlich zur Kirchensteuer.
Wenig verständliche Ansprachen, Glaubens- und Lehrveranstaltungen gibt es im Wat ebenfalls, jedoch nicht jederzeit. Der Friede verlangt Opfer. Die Herren in ihren geweihten Safranroben segnen Kampfpanzer und Helikopter mit Raketenwerfern, nebst neuen Kleinstunterkünften und zeitgemässen Verkehrsmittel von Untertanen. Sie leisten Verstorbenen Beistand auf dem Weg ins Nibbana oder zumindest zur Reinkarnation. Sie sind während diesen wichtigen Geschäften vom Tempel abwesend.Während dessen beschäftigen sich benachteiligte Besucher und Gläubige selbst. Sie verfügen meist über wenig Mittel, aber viel Zeit. Sie erlösen sich nach langen Anreisen mit dem vorhandenen Angebot vor einem voraussehbaren Hungertod. Danacht brennen sie Kerzen und Weihrauch an und spenden immer wieder einige Baht.Sie kaufen für Kranke und Sterbende Heilpflanzen und Medizin. Sie konsultieren Wahrsager, um zu erfahren, wann ungefähr mit der Erbschaft zu rechnen sei. Für ein paar Baht gibt es einen heissen Tip für die Glücksnummern der Lotterie. Sie suchen nach Schnäppchen und nach Opfergaben. Andenken an den Tempelbesuch sind wichtig.  Man muss Nachbarn und Freunde beeindrucken. Berühmte Tempel sind wesentliche Wirtschaftsfaktoren.

Empfehlenswert und eindrücklich ist dieses Panorama http://tumrai.com/Chinnarat_Buddha_Pitsanulok_Panorama

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Devotionalie