Loi Krathong ist eines der eindrücklichsten und stimmungsreichsten Feste Hinterindiens. In der Vollmondnacht des 12. Mondmonates verwandeln sich sämtliche Gewässer, auch der Nachbarländer Thailands, in wundervolle Lichtgärten.
Dusit Zoo 1971.
Nang Noppamas:
Phatima Bupphachuen
Kleine Schwimmkörper aus Bananenstrünken und Blättern, oder Palmblättern, bestückt mit Blumen, Weihrauch, Kerzen und einigen Münzen werden in dieser Nacht dem Wasser übergeben.Flinke Finger im Wasser plantschender Knaben bergen als erstes die Geldopfer.
Die Stadtverwaltung von Bangkok hatte für einige Jahre Reinigungsprobleme, weil Krathongs aus Schaumpolystyrol praktisch als unzerstörbar galten. Nun werden wieder umweltfreundlichere Krathongs sogar aus Brotteig gefertigt. Da freuen sich die Fische.
Speziell in Chiang Mai wird zusätzlich der Himmel mit tausenden Heissluftballons, Khom Fai, Khom Loi, belebt. An Drähten werden Brandsätze montiert. Es ist eine heisse Sache, weil nur der Wind bestimmt, wohin die Reise geht. Diese Ballone finden nun im ganzen Land Verbreitung. In Dürregebieten würde ich davon eher abraten.
In Chiang Mai heisst das Fest Yi Peng und dauert mehrere Tage mit Umzügen, Schönheits- (Nang Noppamas) und Krathong- Wettbewerben. Prächtige Feuerwerke erhellen die Nächte mit tausend Farben und verdunkeln sie danach mit noch dichterem Rauch.
Am 23. Oktober ist Chulalongkorn Tag (Rama V). Ab 20. Oktober beginnt (währen der Trockenzeit) eine immerwährende Knallerei, die erst mit Songkran, dem Thaineujahr, Mitte April endet. Besonders während Loi Krathong nimmt die Feuerwerkerei üble Formen an, weil Knallköpfe Knallkörper aus den Händen starten, oder in Menschenmassen werfen. Alleine in Chiang Mai gab es durch Feuerwerkskörper 55 Verletzte. In HangDong im Spital sah es ähnlich aus. Dabei ist die Dunkelziffer hoch. Weil nicht nur gefeuert, gegessen, sondern nach alter Väter Sitte bei Vollmond Lao Khao und andere harte Spirituosen gebechert werden, gab es über hundert Verkehrsunfälle.
Spezielle Unfälle fanden den Weg in die Presse. In Ang Thong schmiss ein Jugendlicher Knaller vom Rücksitz eines Motorrades bis höhere Gewalt den Unsinn beendete. Ein Funke zündete offenbar die Feuerwerkskörper in der Vorratstüte. Die Explosionen zerfetzten seinen Unterleib. Der Fahrer erlitt schwere Rückenverletzungen und liegt im Koma.
In Mae Taeng bastelte ein Verrückter einen gigantischen Feuerwerkskörper. Er starb bei der gewaltigen Detonation unmittelbar nach der Zündung. Seinem Freund wurden beide Beine weggerissen.
Weniger spektakulär, dennoch saudumm, verhielt sich ein jugendlicher Mopedfahrer im Dorf. Während er beim silberhellen Mondschein nach einem erfrischenden Regenguss seine frisierte Pubertierlafette benutzte, musste er triebhaft gleichzeitig rauchen und telefonieren. Dabei verbrannte er sich am Ohr. Nach der hochprozentigen schluckweisen Desinfektion, Freunde halfen, Lao Khao – kein Lysoform, versagten seine Beine ihren Dienst. Fahren konnte er noch.