Ein ungeheurer Verdacht

Die jungen Eltern der Zwillinge und ihre Großmutter sind dauernd beschäftigt. Mit nichts tun, sich am Smartphone vergnügen, faulenzen, fernsehen oder sie rennen hirnlos virtuellen Baht-Scheinen nach. Wenn immer sie keine Zeit hatten für ihre Kinder, deponierten sie ihre Ware im oder am Beauty-Salon. Als Kindernahrung dienten ihnen Milchpulver mit heissem Wasser, Klebreis mit Fleisch von Garküchen. Gemüse kannten die Kinder nicht.
Bei Sonnenaufgang spazierten diese Personen zum Haus und setzten die Kinder ohne Voranmeldung aus. Oft ging der Vater voraus, Smartphone im Gesicht. Die Kinder strampelten ihm nach. Diese selbstverliebten Leute kümmerten sich weiter um gar nichts als ihre ureigendsten Interessen, in ihrer grenzenlosen Gier nach Geld, Sex und drahtloser Kommunikation. Die ganze Menschheit ersäuft in einem strahlenden Ozean von unkontrolliert zunehmenden Mikrowellen-Geräten. Keiner bemerkt den Dummfug! Die durch Hochfrequenz-Einflüsse geschädigten Eltern nahmen an: Irgendjemand, Urgroßmutter, unsere Angestellten, würden schon im Hause sein, um die Kinder zu betreuen.

In der Morgenfrühe des 30. Dezember schmiss der Fettfleck, die Mutter, grusslos Ihre Kinder ins Haus. Mowgli war hier auf Urlaub von der Armee. Einer der Transport-Arbeiter war ebenfalls im Haus. Nach 14 Uhr verließen die jungen Herren den Ort, um selbst zu essen, nachdem sie die Kinder verpflegt und mich ins Bett transportiert hatten.
Eine ältere Frau war für mein körperliches Wohlbefinden zuständig, turnte und massierte. Ich hörte währenddessen die Urgroßmutter und die Zwillinge im Garten. Nachher vernahm ich nur noch die Urgroßmutter und erbärmliche Schreie des Mädchens. Danach wurde es ganz still. Der Hund bellte aufgeregt. Er führte das Knäblein zum Teich. Es sah seine Schwester im Wasser und holte Urgroßmutter. Die Alte, von momentaner Blindheit geschlagen, sah nichts – oder wollte nichts sehen. Sie verließ noch am selben Nachmittag, sehr wahrscheinlich von Ängsten geplagt, abschiedslos freiwillig das Haus.

Glücklicherweise kamen die jungen Herren von ihrer Mahleit zurück. Mowgli, unser Pflegesohn, hob das Mädchen an Land und versuchte möglichst viel Wasser aus dem Körper zu schütteln. Der Angestellte zog die nassen Kleider aus und versuchte Herzmassage. Nur die Pampers, vollgesogen mit Wasser von Teich, vergaßen die Männer. Die Telefone liefen heiß. Dick war in Hang Dong beschäftigt mit dem Besorgen von Medikamenten und Medizinal-Technik. Sie rief den Vorsteher des Dorfes und das Spital zwecks Rettungswagen an. Ein Fahrzeug brachte das Mädchen zum Dorfeingang. Dort, an der Hauptstrasse 108, wartete die Ambulanz des Krankenhauses.
Die Ärzte in HangDong überwiesen die Patientin in das Nakornping Hospital in Mae Rim. Der Arzt konnte uns nur wenig Hoffnung machen. Er erklärte, dass nur etwa ein Prozent der Kinder wieder erwachen. Nach 3 Tagen Intensivstation wurde das Mädchen, als es wieder selbst atmen konnte, in ein übliches Kinderzimmer verlegt.
Die Zwillinge hatten zum Spielen nur minderwertigen Plastik-Schrott. Die Zweijährige hatte keine Puppe. Ich bat Dick, sie solle unbedingt eine Puppe kaufen.
Am nächsten Tag, welch ein Wunder, stand das Mädchen im Bett auf und tanzte mit ihrer Puppe. Von 6 Kindern im Zimmer überlebte es als einziges.

Video von Dick(Smartphone): 4. Januar 2020, Puppentanz mit Puppe im Arm

 

Songkran – Thai Neujahr

Schweissige Glückwünsche zum Thai Neujahr. Im Haus in Satun sind es bloss 33 °C, in Chiang Mai wurden es 43 °C.
Vor einem Jahr gab es in Chiang Mai eine Schlagzeile. Das Wasser im Stadtgraben sei ausgetauscht und könne bedenkenlos zum Füllen von Eimern, Wasserpistolen und Wasserkanonen verwendet werden. Eine Touristin aus China las diese Mitteilung offenbar nicht. Sie verrichtete ihr grosses Geschäft in den Wassergraben. Sie hatte keine Ahnung davon, dass der Scheissdreck übers Ohr ins Auge gelangen könnte.

Es ist heiss Mitte April. Darum wandelte sich das einst beschauliche Familienfest gegenseitiger Segnungen mit geweihtem Wasser zu öffentlichen Wasserschlachten, sofern man nicht zuvor im Verkehr abgeschlachtet wird.
Thais sind geborene Rennfahrer. Bekannte von Dick reisten zwecks Songkran von Satun nach Khon Kaen. Auf der Strasse sind das 1431 Kilometer. Sie reisten um Mitternacht ab und trafen am Nachmittag kurz nach vier Uhr in Khon Kaen ein!
Ein Problem der Verkehrsteilnehmer ist der masslose Konsum von alkoholischen Getränken. Seit dem ersten Kontrolltag am 11. April sollen mehr als 113`960 Trunkenbolde erwischt worden sein. Gegen 3`000 Fahrzeuge wurden beschlagnahmt.
(Stand 15. April 09 00.) Die Sargschreiner haben Hochkonjunktur dank grosser Distanzen, zu hohen Geschwindigkeiten und grenzenloser Selbstüberschätzung.
Zum Schutz der Menschen vor Wasserschäden machen die Behörden Razzien in Spielzeugfabriken welche Wasserpistolen verkaufen.
Piknet Tapuang, ein Beamter des Verbraucherschutzes erzählte Medien wie TV und Presse, nach einer Razzia in Bang Pli, die Hochleistungsgewehre könnten Blindheit verursachen. Er stellte fest, dass Wasser in Ohren von Menschen gelangen und das Wasser durch den Kopf ins Auge wandern könnte. Der Spezialist hätte Augenarzt studieren sollen und mit seinen neuen Erkenntnissen die verblödete Menschheit retten können. Ich weiss jetzt endlich, wo alle die Wasserleichen herkommen.

Ergänzung:
In sechs Tagen wurden 220`507 alkoholisierte Verkehrsteilnehmer angehalten. 13`964 Fahrzeuge wurden beschlagnahmt. Beteiligt waren 147`971 Motorradfahrer und 56`674 Automobilisten, darunter Busfahrer des öffentlichen Verkehrs! Trotz aufwändiger Massnahmen starben 418 Menschen auf Thailands Strassen. Vertrauen sie den Nummern nicht. Meine Addition geht nicht auf.

Thomas Schmid veröffentlichte in der Thailand Tip Zeitung vom Mai 2018 andere Zahlen, von Frau Oberst Sirichan Ngathong, Pressesprecherin der Junta. Vom 11. bis zum 17. April seien 480`512 betrunkene Verkehrsteilnehmer erwischt worden. Darunter waren 280`631 Moped und Motorradfahrer. 37`779 hatten keinen Führerschein!

Wässerige Vorsätze unverwässert

Die Wasserqualität in Satun ist wesentlich besser, als das gepumpte Wasser in PhonPhat. Nach Überschwemmungen im Norden dienen die Leitungen als Fäkalien-Kulturen. Nicht einmal der Hund trinkt diese Brühe. Er bevorzugt Wasser aus den Teichen. Der Fischkot und Sperma stören nicht. Dennoch benutzen wir Leitungswasser in Satun nicht als Trinkwasser.
Wir schleppten das Wasser in Kunststoff-Flaschen als Gebinde mit sechs Flaschen zu Ein-einzweitel Litern (1,5 L) aus dem Grossmarkt für ungefähr fünfundvierzig Baht nach Hause. Trinkwasser benötigen wir ebenfalls zum Waschen von Früchten, Gemüsen und Salaten. Pro Woche stehen dann gegen zwanzig leere Flaschen herum. Zusammen mit Wein,- Schnaps,- und Bierflaschen wird ein Wäschekorb ordentlich gefüllt. Mir gefiel der hohe Kunststoffanteil nie besonders. Aus grösseren Flaschen mit fünf oder sechs Litern Inhalt, kann ich keine Trink-Gläser füllen. Die Kraft und die Treffgenauigkeit fehlen.
In Chiang Mai betreiben wir die zweite Umkehr-Osmose Wasser-Aufbereitung. Diese Geräte kosteten um die zehntausend Baht. Ersatz-Filter werden in Thailand zu schweizerischen Apothekerpreisen verkauft. Das letzte Mal verlangte der Service-Mann im Norden dreitausend Baht.

Seit längerer Zeit schaute ich mich nach einer Wasseraufbereitung für Satun um. Ich staunte:
Lazada bietet Umkehr-Osmose Wasser-Aufbereitungen für dreieinhalbtausend (3‘550) Baht an, Lieferung inbegriffen. Colandas เครื่องกรองน้ำ RO 50GPD. Die umfangreiche Filterung besteht aus Sediment,- Harz- und Aktivkohle-Filtern. Eine Membran-Pumpe liefert den Druck für die Umkehr-Osmose Stufe. Vor dem Ausguss, nach einem fünf Liter fassenden Tank, erfolgt die zweite Kohle Filterung.

Es gab wenig Platz in den Badezimmern. Darum montierten wir das Gerät im Esszimmer. Damit die dünne Wand nicht als Resonanzkörper für die Pumpe dient, lagerte ich die Anlage zusätzlich zur Wandbefestigung, auf Styropor. Damit wird der Filterwechsel einfach. Die Kartonschachtel entfernen und der Zugriff klappt.
Ich kann das Wasser nicht auf Bakterien überprüfen. Im Norden benutzte ich zur Qualitätsmessung ein Ohmmeter (Multimeter) und ein Standardglas.
Mein Messgerät in Satun ist ein spa XY-360TRD, Bereich x 1 k (150 uA), neue Batterien.
Die Messwerte:
24. 12. 2017
17 30 36 kOhm (Wasserhahn Küche)
17 35 28 kOhm (Wasserhahn Küche)
18 50 90 kOhm Umkehr-Osmose Spülung
18 55 110 kOhm Umkehr-Osmose Spülung
19 20 150 kOhm Umkehr-Osmose Spülung
20 00 140 kOhm Umkehr-Osmose aus Vorratsflasche
25. 12. 2017
15 40 100 kOhm Umkehr-Osmose Füllung / Tank Reinigung
16. 12. 2017
09 40 200 kOhm Umkehr-Osmose
Nachtrag:
05. 01. 2018
19 00 280 kOhm
!!
08. 02. 2018
14 50 500 kOhm

Vergleich: ARO Wasser aus Flasche – neu – 180 kOhm.
Das Trinkwasser von Nestlé ist mineralisiert und zeigt Werte um 30 kOhm.
Aus Chiang Mai wusste ich, gereinigtes Wasser mit Widerständen höher als 40 kOhm verursacht keine Probleme.

Ergänzung:
Eine amerikanische Firma verkauft formschöne Wasserfilter aus Kunststoff zu 1154.60 Teuro in Deutschland oder zu 32’000 Baht in Thailand. Es ist ein zweistufiges Gerät, Kohlefilter mit UV-Licht. Die Webseite erklärt: Das Filtersystem entfernt 99,99 % der gesundheitsgefährdenden Bakterien und über 160 Verunreinigungen, darunter über 140 potenziell gesundheitsgefährdende Schadstoffe.

Zur zusätzlichen UV-Behandlung in Thailand stellen sie ihre Wasserflaschen eine Stunde lang an die Sonne. Wenn sie der Sonne nicht trauen, gibt es Osmose-Geräte mit, meines Erachtens überflüssigen, UV-Leuchten.

http://www.gesundheitswasser-osmose.de/src/umkehrosmose/trinkwasser,umkehrosmose.htm

Bananen und Geissfüsse

Nicht jeder kennt Geissfüsse. Vor allem, weil die Bezeichnung für verschiedene Gegenstände verwendet wird. Wenn Botaniker Geissfuss erwähnen, sprechen sie von der Pflanzenart Aegopodium podagraria, Giersch genannt.
Der Geißfuß kann ein messerartiges Gerät mit einer V-förmigen Schneide sein. Sie werden für Linol- als auch für Holzschnitte verwendet. Sogar Zahnärzte benutzen Geissfüsse.
Der Geißfuß ist ein 1981 Meter hoher Grasgipfel in den Allgäuer Alpen.
Den Geissfuss, den ich meine, ist ein Brecheisen. Die mörderischen Stahlstangen sind etwa neunzig Zentimeter lang. In Thailand werden sie häufig im Garten zum Graben missbraucht.

Während sieben Monaten wollte in Satun kein Nachbar den Briefkasten leeren. Das sei zu persönlich, fremde Post rühre man nicht an. Jeder Umschlag könnte, besonders im Süden, theoretisch Briefbomben enthalten. Die eigenen Briefkästen sind uninteressant. Sie werden selten geleert Damit wurde unsere Sendungen Naturgewalten und Regenfällen ausgesetzt. Irgend eine Mitteilung guckte freudig aus dem Schlitz in die heile Welt und leitete Regen-Wasser in den Behälter. Während Tagen trocknete ich die Briefe, bevor ich sie erfolgreich öffnete.

Ganz anders ist das Verhältnis der Thais zu Früchten und Gemüsen. Sobald das Zeug genussreif ist, wird geerntet. Dabei spielt es keine Rolle, ob im eigenen Garten oder in fremden Gelände mit berstendem Briefkasten. Während unserer Abwesenheit gab es zweimal reife Bananen. Da wurde jeweils schnell zugegriffen.
Im August holte sich der Abnehmer nicht nur reife Bananen. Er langte ebenfalls bei den jungen Stauden zu. Offenbar benutzte die Person zum Graben einen Geissfuss und beschädigte unsere Wasserleitung. Zweihundert Kubikmeter Wasser ergänzten die reichlichen Niederschläge, bevor ein mu-Tiger Angestellter der Wasserversorgung den Hahn schloss.

Psychoterror und physische Störungen wie Phobien

Unser Dorfobmann litt wahrscheinlich, als er zusehen musste, wie ein Grossteil der Bevölkerung in wenigen Stunden bescheidenen Hausrat durch eine mutwillig ausgelöste Überschwemmung verlor. Erstmalig halfen Soldaten beim Aufräumen. Die Gemeinde besass eine Art Versicherungskasse für Betroffene. Maximal wurden zweitausend Baht ohne grosse Abklärungen ausbezahlt. Wieviel Matratze oder qualitativ hochwertige Schränke können sie für 2‘000 Baht kaufen?
Im Schönheitssalon zerstörte die schlammige Brühe erstmals einen Kühlschrank, zwei Schränke, eine neue Matratze und ein Regal. Ein Nachbar, begeisterter Kunde von Index, verlor seinen ganzen, gut repräsentierenden billigst Krempel, für den er 50‘000 Baht hingelegt hatte.

Der ältere, übersensible Obmann, erhält täglich Anrufe übler Tagediebe, die vor weiteren Flutwellen warnen. Ohne die Anrufe zurück zu verfolgen, greift der Mann zum Mikrofon und warnt seine Gemeinde ohne weitere Überprüfungen. Die hirnlosen Weiber rennen dann planlos gackernd durch das Dorf, glauben und verbreiten den Unsinn.
Für mich ist das krimineller Psychoterror. Darunter versteht man andauernde und sich wiederholende zielgerichtete Angriffe, Provokationen, Belästigungen und Nötigungen zum Zweck der Verunsicherung oder Schädigung der seelischen und geistigen Gesundheit der Opfer. Bei den Betroffenen entwickeln sich Neurosen oder Psychosen, sofern sie nicht bereits Schizo-Vreni heissen. Diese Leiden werden ortsüblich mit Crystal Meth, Meth, Ice und Lao Khao bekämpft.

Dicks Angestellte im Salon hat Besuch. Zwei ihrer vier Grosskinder, vier und sechs Jahre alt, erlebten die Flut. Als der Pegel einen halben Meter erreichte, nahmen wir die Gäste auf. Dick trug das zerbrechlich kleine Mädchen auf dem Rücken Wie ein Äffchen klammerten sich die knapp acht Kilogramm ängstlich an Dick fest. Der ältere Knabe greinte und wollte unbedingt zurück zur Mutter.
Die Grossmutter brachte eine riesige Tüte mit, vornehmlich gefüllt mit industriell gefertigten Süssigkeiten. Das Mädchen lutschte an einer Babyflasche mit Schnuller einen gesüssten Tee.
Ich warnte die Frau vor allfälligen Zahnschäden durch die dauernde Zuckerzufuhr. Sie begriff gar nichts. Als die Kleine den Mund öffnete, fiel ich vor Schrecken beinahe aus den Rollstuhl. Alles schwarz im trauernden Thailand – Zahnfäule in Reinkultur. Einige Zähnchen fehlten.

Kinderspielzeug im herkömmlichen Sinn gab es nicht. Puppen und Autos, Papier und Farbstifte fehlten. Die Kleinen fingerten dauernd an einem dudelnden Smartphone herum.
Grossmutter kocht kaum. Die Putzerei ermüdet sie. Dann gibt es Klebreis und Qualitätsei mit delikatem Fischgeschmack von CP, dreissig Stück für neunundsiebzig Baht. Reiskochen kann sie nicht. MiMi, die Hündin, weigerte sich, ihren Reis zu fressen

Nach der letzten unglaublichen Flut-Warnung gestern, wollte sie die Kinder raschmöglichst zurück zur Mutter senden. Aber die Leute stehen selbst im Hochwasser, fahren unmöglich. Zentral-Thailand ist überflutet. Das Mädchen möchte bei uns bleiben. Es hat Angst vor ihrem neuen Papa. Aha.

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoterror
https://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung

Kein Vertrauen in Schleusenwärter

Eines der wenigen Diplome, die mich mit Stolz erfüllten, erhielt ich von der Firma Carl Zeiss in Oberkochen. Die Herren von Hühnerbein, Koch und Spletzer übergaben mir 1967 eine Urkunde und ernannten mich damit zum Zeiss’schen Elektronenmikroskop-Schleusenwärter. Diese delikate Schleuse ermöglichte den Probenwechsel im Vakuum, ohne das Gerät zu belüften. Vertrauen sie dem beinahe Experten als Verfasser dieses Berichts.BA4ATG2 Anmerkung: Das Deutsche Zertifikat wurde vom Schweizerischen Amt für Berufsbildung nie anerkannt.

Im Norden von Chiang Mai gibt es einige Stauseen. Sie speichern Brauchwasser für die Trockenzeit. Jeder Betreiber versucht krampfhaft, möglichst viel Wasser in die Zeit der Dürre zu retten. Oft konsultierte Wahrsager sind nicht Schleusenwärter. Sie können keine Empfehlungen für ein sinnvolles Wassermanagement erteilen. Beim Verkauf garantiert nicht gewinnbringender Lottonummern, beschränkt sich der Sachschaden in berechenbare Dimensionen, nicht wie lausige Voraussagen für diese Flutwellen-Akrobaten.
Sekunden bevor die Dammkronen brechen, werden die Schleusen so stark geöffnet, dass ganze Landstriche überflutet werden. Dass man während Tagen und Wochen gut überwacht, berechenbar, geehrte Herren Wasserregulatoren – die Grössenordnungen sind Kubikmeter pro Sekunde – kleinere Mengen Wasser abfliessen lassen könnte, lernten diese Stümper nie. Ihre Grössenordnungen liegen in den Bereichen von Milli-Litern pro Stunde für Lao Khao. Ihre Behausungen stehen sicher an den Hängen. Schäden, ausser an den Lebern, haben sie keine zu befürchten.

Am zwölften Oktober war es nach einigen trockenen Jahren wieder soweit. Der einzige Wissenschaftler weit und breit, wurde wahrscheinlich in den Ruhestand versetzt. Die Armee übernahm das Kommando über Speicher und Wasser.
Morgens um vier gab es eine fast unverständliche Lautsprechermeldung: „Die Schleusen wurden geöffnet. Wasserschäden sind nicht auszuschliessen“. Aus Erfahrung wusste ich, es dauert ungefähr zwei Stunden, bis die Fluten unser Dorf erreichen. Um viertel vor sechs Uhr verwandelte sich die Strasse in einen rauschenden Fluss. Dann stieg das Wasser bis um neun Uhr kontinuierlich bis einen Meter über Teichpegel.
Diese Flut war gewaltiger, als alles Vorherige. Sogar die Matratzen im Schönheitssalon litten. Oktober und November sind die Wandermonate der Schlangenkopffische. Dort unter dem Kühlschrank, versteckte sich ein kleines Kerlchen. Ab elf Uhr bemerkte ich, der Wasserpegel ging zurück. Als man um die Mittagszeit mit der Schlammbekämpfung hätte beginnen können, stellten unsere Energielieferanten den Strom ab. Einige Geistesschwache in umliegenden Dörfern, wurden aus Unkenntnis – Elektrizität und Wasser – getötet. Andere setzten sich in ihre Fahrzeuge mit der Idee, mit möglichst hoher Geschwindigkeit, den Fluten zu trotzen. Ihre motorisierten Blechscherze verwandelten sich in schwimmende Särge.
Meine Folgerung: Schlecht ausgebildete Schleusenwärter heben den Intelligenzquotienten!

Warme Regengüsse und amtliche Ergüsse begrüssen das neue Jahr

Zwischen dem 29. Dezember und dem 4. Januar starben mindestens 478 Menschen auf den Strassen Thailands. Das ist seit zehn Jahren der absolute Rekord. Wie üblich sind die meisten Opfer Mopedfahrer. Manche trugen weder Helm noch Gurten. Dafür desinfizierten sie sich vorher für die gefährlichen Fahrten prophylaktisch mit Alkohol. Wie viele Liter J.W. und Lao Khao insgesamt vernichtet wurden, weiss ich nicht.
Dagegen ist mir das Trink-Ritual bestens bekannt. Mann nimmt ein möglichst langes Long Drink Glas und füllt es mit Eis auf. Die Lücken im Mauerwerk werden dann mit Schnaps geschlossen. Durch die Wirkung der Kälte kann dadurch jeder sogar vierzig prozentigen, teuren französischen Cognac problemlos hinunter gurgeln.
Ende des Monats wird dieselbe wichtige Zeremonie von den Chinesen zum Frühlingsfest feierlich begangen.

Südlich von Chumphon funktionieren gegenwärtig weder der Strassen- noch der Bahnverkehr. In Nakhon Si Thammarat ist der Flughafen wegen Überschwemmungen geschlossen. Es schüttet munter weiter.
Es wäre möglich, dass im Süden das Bier des Nordens knapp wird. Wir haben uns vorsichtigerweise mit reichlich Trinkwasser eingedeckt.
Im Häuschen ist es 26 °C warm bei 85 Prozent relativer Feuchtigkeit. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb empfiehlt es sich, nur trockene Weine zu trinken!
Aus der Bananen-Ernte fritierte Dick mit einer Freundin Chips. Sie fanden reissenden Absatz. Wir selbst machten achthundert Gramm Bananen-Konfitüre. Für mehr fehlten die Vorratsgläser. Dagegen wären leere Flaschen vorhanden. Was fehlt, ist einzig die Destillation.
Mit Beziehungen und etwas Glück könnten wir so ein Gerät aus Armee- oder Polizei-Beständen erwerben. Die Ordnungskräfte holen die teuren Maschinen im Isan ohne jegliche Voranmeldungen ab. Als demokratischen Ausgleich könnte man das Entwicklungsgebiet Südthailand mit Destillations-Anlagen technisch aufrüsten. Während des Brennens hätten die Einwohner keine Zeit, Bomben zu bauen. Globale Werbesprüche für unser Produkt hätte ich bereits vorbereitet:
Low, the biological banana liar. The lower the liar, the higher the flyer. Lows banana still standing strong.

Über die Festtage erfreuten uns aufmerksame Grossmärkte mit Überraschungen, wie Toblerone mit ranzigen Mandeln, dafür mit dreissig Prozent Nachlass. Zusätzlich gab es Spezialaktionen, lies Spekulationen, mit Zucker. Makro bot fünf mal ein Kilogramm zum Spezialpreis als Gesamtpacket an. Bei Big C war es umgekehrt. Da durfte man zum Sonderpreis bloss sechs Kilogramm einpacken.

Umwelt-Sünden am Fluss Ta Li Klai

Noch im April erfreute uns der vergessene Weihnachtsschmuck an den Strassenbeleuchtungen in der Stadt Satun. Zehn Tage vor Weihnachten fehlt der letztjährige Schmuck. Ist es die Politik? Sind es finanzielle Probleme?

Vor einem Jahr beeindruckten uns die Flugkünste der Adler über dem Fluss in der Nähe des alten Marktes. Die Vögel holten sich gekonnt Nahrung aus dem Gewässer. Den Markt gibt es nicht mehr. Die Greifvögel verschwanden. Sie ernähren sich an Stelle der Fische mit Kuh-Reihern. Der Fluss im neuen Korsett aus Beton und Stahl ist tot. Eine einzigartige Brackwasser- Flora und Fauna wurde übereilt vernichtet.

Einer Horde von unfähigen Ingenieuren und Architekten gelang es auf einen Schlag, die den Menschen die Fische wegfressenden fliegenden Bestien zu eliminieren! Die Bürokraten stahlen dem Fluss zusätzlich das benötigte Bett. Sie waren zu faul, um Daten wie Niederschlagsmengen und Einzugsgebiet zu verarbeiten. Der Ta Li Klai rächte sich sofort mit einer üblen Überschwemmung. Die errichteten Brücklein sind zu steil für Frauen mit Kinderwagen oder Behinderte im Rollstuhl. Kreuzen oder überholen ist unmöglich. Die aufgestellten Kübelpflanzen werden nie ausgiebig Schatten wie vorher die Palmen spenden. Sie benötigen täglich Pflege. Der dekorative Schrott in Übermengen ist trotz Gold eine Zumutung für meine Augen. visionen Visionen 2381 plastk Wirklichkeit flusslandschaft Flusslandschaft am alten Markt Am alten Markt Brückenzauber Brückenzauber zauberbrücke Faule Zauber-Brücke Baustelle Dez 2014 Baustelle 2014 Arbeiter Arbeiter Marktfrauen Frauen am Markt 2014 Grossbaustelle Grossbaustelle: Neuer Markt Satun So war es Das war Satun, damals mit Adlern.

https://hinterindien.com/2014/11/06/nichts-tun-in-satun/
https://hinterindien.com/2014/11/12/exkursionen-in-satun/

Von Thailands inaktiven Posten und reagierenden Schalterbeamtinnen

Wir schliefen. Der Regen plätscherte. Die Fische im Teich frassen emsig Termiten. Diese nutzten die willkommene Feuchtigkeit zum Jungfernflug. Ohne pausenlosen Regen hätte ich das Plätschern aus dem Badezimmer vernommen.
Um zwei Uhr früh erhob ich mich aus dem Bett, schaute eine Weile den Fischen im beleuchteten Teich zu, hörte genau hin und vernahm das Brummen der Quetschpumpe des Umkehrosmose-Wasserfilters. (1) Da stimmt etwas nicht, sagte mein neuronaler Bordcomputer und bewegte mich ins Badezimmer.
Wirklich, die Filter-Behälter der Trinkwasseraufbereitung waren aussen nass. Ohne Brille konnte ich wenig erkennen. Mit einem Hilfeschrei weckte ich Dick. Sie sah sofort, das Wasser kam nicht von oben, sondern spritze aus der Vorratsflasche, welche unter Druck stand. Nach Anleitung waren es 80 psi oder 5.5 kg pro Quadratzentimeter.
Dann erkannten wir die Ursache der Bescherung. Das Absperrventil war geborsten. Die Teile lagen verstreut im ganzen Badezimmer auf 15 Quadratmetern. Das gefilterte Wasser floss rund ums WC in den Abfluss. Weitere Schäden entstanden keine.

Sechsunddreissig Stunden später montierte ich zufrieden das Ersatzventil auf den Tank. Das Beschaffen von Ersatzteilen ist in Thailand regelmässig ein Problem. Im dritten Laden, bei AMORN, in der Nähe des Chiang Mai RAM Spitals, wurden wir fündig.
Dick steckte das Stromkabel ein. Das Gerät schnurrte friedlich, bunte LED Lämpchen leuchteten. Dick war hungrig. Sie wollte beim Sohn Som Tam essen.
Als ich dachte, der Tank müsste voll sein und die Pumpe weiter werkelte, wurde ich misstrauisch, öffnete draussen das Geräteschränklein und unterbrach die Stromzufuhr.

Nach einer Stunde telefonierte ich Dick. Sie kam zurück von ihrer Mahlzeit. Ich bat sie, leere Wasserflaschen zu füllen. Der fünf Liter Tank lieferte fast sieben Liter.
Wir starteten das Gerät erneut. Die Verbindung vom Ventil zum Vorratsbehälter leckte leicht. Wir stellten das Gerät ab und sicherten erneut das Trinkwasser.
Im Werkzeugschrank fand ich ein neues Manometer. Anstelle des Vorratstanks montierte ich mit viel Dichtungsband das Druckmessgerät.
Dick war vollziehende Strom-Schalterbeamtin. Bei 80 psi schrie ich:
„Strom weg!“
Dick reagierte fast augenblicklich. Das Manometer stand bereits auf 120 psi! Clarte1
Die Diagnose war relativ einfach: Der Hochdrucksensor arbeitet nicht.
Die nächste Frage war: Ist es nur der Sensor oder gab der Mikroprozessor den Geist auf?
Das Gerät erkannte zusätzlich nicht, ob die Wasserversorgung offen oder gesperrt war.
Ich nahm an, dass in der vergangenen Regennacht eine Spannungsspitze, gratis geliefert von EGAT, den Prozessor fristlos in den inaktiven Dienst versetzte.
Inaktive Posten sind Ruhestandsfunktionen für korrupte oder unfähige Beamte in Thailand. Bei voller Entlohnung geniessen diese abgestellten Angestellten ihr Dasein bei schweisstreibendem Nichtstun!

Der Prozessor setzte offenbar die Pumpe in Betrieb. Das Ventil wirkte glücklicherweise als Sicherungselement gegen den Überdruck. Die herum fliegenden Teile hätten Personen im Badezimmer verletzen können.

Eine tiefsinnige Frage beschäftigte uns:
„Sollen wir einen Sanitärinstallateur mit Kenntnis von Mikroprozessoren für die Reparatur oder besser einen Programmierer mit Fähigkeitsausweis zur Installation bleifreier Badewannen anstellen?“
Diese Fachleute würden eine Woche lang reparieren, Nieder- und Hochdrucksensoren austauschen, sämtliche Filter ersetzen, einige Fliesen beschädigen und zusätzlich mit einem fallenden Schraubstock den WC Sitz aus Keramik demolieren. Haftpflichtversicherungen kennen hiesige Handwerker nicht!

In Helvetien würde ein ausgebildeter Handwerker in zwei Stunden plus Arbeitsweg mindestens so viel kosten, wie ein neues Gerät in Thailand.

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Umkehrosmose

Das Unkraut der Superlative, die Dickstielige Wasserhyazinthe

Wasserhyazinthen im Fischtrog Diese Wasserhyazinthen, Eichhornia, stammen ursprünglich aus dem Amazonasgebiet in Brasilien. Um 1880 kultivierten europäische „Experten“ das Unkraut als Zierpflanze! Sie siedelten ihr Produkt auf der Insel Java an. Der wissenschaftliche Gattungsname Eichhornia ehrt den ehemaligen preußischen Kultusminister Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn (1779–1856).

Als König Rama V., Chulalongkorn, 1901 Java besuchte, erfreute ihn die blaue Blütenpracht. Er brachte Wasserhyazinthen, Eichhornia crassipes, unter dem Namen Phak Tob Chava nach Thailand. Zwecks schnellerer Verbreitung wurde sie wohl auch gestohlen.
Bereits nach wenigen Jahren entpuppten sich die Pflänzchen als rasch wachsende Wucherpflanze. Als invasiver Neophyt verdrängt sie einheimische Gewächse. Sie verstopft Klongs und weitere Gewässer. Die Hyazinthe entzieht anderen Wasserpflanzen das Licht. Sie sterben ab. Im Wasser fehlt der Sauerstoff. Fische, Schildkröten, sowie zahlreiche Lebewesen verenden als Folge des gestörten biologischen Gleichgewichts. Dafür vermehren sich Stechmücken um so erfolgreicher.

König Rama VI. erkannte die Gefahr. Schon 1913 erliess er eine Verordnung, Wasserhyazinthen seien Schädlinge, gemeines Unkraut und müssten bekämpft werden.
Zahlreiche Anweisungen und Gesetze, sogar die einfachsten Regeln des Buddhismus (1) werden kaum befolgt. Eine spezielle Lachnummer ist die Helmtragpflicht für Motorradfahrer. In den südlichen Unruheprovinzen sind Helme verboten.

Die königliche Verordnung von 1913 dürfte längst vergessen sein. In Satun wuchsen die dicksten Hyazinthen-Teppiche auf Gewässern neben staatlichen Gebäuden und Amtsstellen.
Pro Tag erzeugt diese Pflanze drei bis vier Ableger. Das ergibt im Monat hundertzwanzig Ableger. In zwei Wochen verdoppelt sich der Platzbedarf. Einzigartig positiv ist, dass Wasser-Hyazinthen angeblich metallische Schadstoffe und Ölfilme absorbieren können. Nur müssten nach fünf Monaten ältere Pflanzen entfernt werden. Sonst sterben sie ab und verunreinigen dadurch das Wasser erneut.

Viele Länder sind von der Plage betroffen. Dummheit ermöglichte sie. In Afrika ist der Viktoria See stark verkrautet. Die schwimmenden Pflanzen behindern die Schiffahrt im Hafen von Kisumu. Äthiopiens Gewässer leiden unter dem Unkraut.
In Asien verbreiteten sich Wasser-Hyazinthen in mehreren Ländern. Im Tonle Sap in Kambodscha gedeiht Eichhornia crassipes bestens.

Die Alarmglocken läuteten bei mir, als mir Dick in Satun gleich zwei verschiedene Sorten Eichhornia für den Fischtrog brachte. Aber nur die dickstielige Hyazinthe ist invasiv aggressiv.
Beim Abendessen Ende Februar am Mae Tha Chin strömten Hyazinthen faszinierend endlos Richtung Meer. Als Stunden später die Flut einsetzte, floss das versammelte, vergammelnde Unkraut stromaufwärts.

Die Kamera der Filmemacherin lag im Zimmer. Deshalb dokumentierte die zweite Garnitur die treibenden Hyazinthen mit drittklassigem Material, dem Zenfone, in der Dämmerung durch die Glasscheiben des Restaurants.
Die Qualität der Aufnahme ist entsprechend bescheiden, vermittelt dennoch einen Eindruck der Naturkatastrophe. Wie beständig der Pflanzenteppich war, zeigte ein von Wasser-Hyazinthen eingefangener, im grünen Gewimmel mitschwimmender, ausserordentlich stabil gebauter Kratong, denn Loy Krathong wurde am 6. November 2014 gefeiert.

(Video) https://www.youtube.com/watch?v=olcDwLrDw6c

(1) http://www.buddhanet.net/e-learning/budethics.htm
(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserhyazinthen
(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Dickstielige_Wasserhyazinthe
(t) http://www.onlinezeitung24.de/article/4999
Meine neueren Beiträge zur Wasserhyazinthe
(b) https://hinterindien.com/2015/05/08/wolkenbruche-wohnungsnot-und-gesang/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/18/umzug-in-die-kaulquappen-lagune/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/15/trojanische-pferde-im-fischtrog-ii/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/12/trojanische-pferde-im-fischtrog/
(b) https://hinterindien.com/2015/03/03/wahrnehmungsunfahigkeiten/