Der verärgerte Wassergeist – oder die grenzenlose Phantasie eines pfuschenden Installateurs

Probleme mit der Wasserversorgung sind relativ selten. Zweimal wurde der Motor der Wasserpumpe Opfer von Gecko und Schlange. Sie suchten im Winter Wärme auf den Wicklungen und verbrannten beim Einschalten jämmerlich.
Dieses Jahr krachte bei der Fassadenreparatur am Gästehaus ein schweres Werkzeug auf einen Wasseranschluss. (1) In wenigen Tagen hatten wir bei uns am Haus mehrere Schäden.
Die Wasserpumpe ist von farbig blühenden Bougainvilleas umgeben. (2) Nach zwei Jahren erstickte dichtes Laubwerk sämtliche Geräusche. Dick bemerkte, sie möchte einige dürre Äste entfernen. Mit der Schere in der Hand, auch wenn es eine Baumschere war, liess die Haarkünstlerin ihrer Kreativität freien Lauf. Sie war nicht zu bremsen. Sie bemerkte nicht, dass die dürren Zweige immer grüner wurden. Das dichte Laubwerk in Bodennähe fehlte nach erfolgter Manipulation. Wir hören nun jeden Pumpvorgang.
Vor einigen Wochen erzählte ich ihr, wir hätten ein Leck in der Wasserversorgung. Die Pumpe schalte die ganze Nacht jede Minute kurz ein. Sie sah den Schaden schnell. Ein grosses Ventil von einem Zoll Durchmesser tropfte sichtbar. Die geniale Konstruktion erlaubte den Austausch in Minuten ohne zu sägen und Leim.
Dann hatten wir den Zwischenfall beim Baumschneiden, als ein dicker Ast beim ungezielten Fall einen wichtigen Anschluss zerschmetterte. (3) Vergeblich empfahl ich, den Fall grössere Stücke mit Seilen sauber zu dirigieren. Ein Nachteil der blauen PVC Leitungen ist deren Empfindlichkeit. Aber mit etwas Kleber und Ersatzteilen sind Schäden schnell behoben. Der Farang besitzt viele Ersatzteile. Wenn nicht, klingeln Baht in seiner Börse.
Wir hatten einige stille Nächte, bis die ruhelose Pumpe ein neues Leck meldete. Die Frauen gruben an die zwanzig Meter Leitungen aus, ohne ein Leck zu finden.
Anfänglich wollte ich jeden Zweig der Leitungen absperrbar machen. Der Leimspezialist hatte keine Ahnung von Sicherheitsdenken. Schadensbegrenzung war ein Fremdwort für den PVC-Rohrkleber.
Bei Erbeben könnten mit Schiebern versehene, beschädigte Zweige abgestellt werden. Chiang Mai ist Erdbebengebiet. Schwache Stösse werden täglich registriert. Bei starken Beben von 5 und 6 nach Richter rollen Buddhaköpfe, fallen Mauern – neue und antike. Menschen werden verletzt. Baumängel zeigen sich. (4)
Der Pfuscher verliess uns während der Installationen im Schönheitssalon, ohne sich zu verabschieden, als er einen selbstverursachten Schaden in mehreren Versuchen nicht beheben konnte. Damals verfügte ich noch über Saft und Kraft. Dick und ich lösten die Aufgabe problemlos.

Anstelle weiterer sinnloser Grabungen, installierten wir nun Ventile. Nach dem ersten Wasserhahn vor der Abzweigung zum Wohngebäude wussten wir, der Schaden musste irgendwo rund um das Wohnhaus sein. Der Schönheitssalon selbst war dicht. Das neue Ventil erlaubte zusätzlich die Haarpflege im Salon, während wir am Wohnhaus einen weiteren Hahn setzten. Danach war klar, das Leck war an der Küchenseite des Hauses.
Zuerst gruben meine Helfer an strategischen Punkten, wie geleimte Ecken und Abzweigungen vergeblich – alles trocken.
Vor vielen Jahren montierte ich aussen beim Küchenanschluss ein T-Stück und nach etwa fünf Metern einen weiteren Anschluss beim Teich an der Veranda. Ich bat Dick, diese Teile zu inspizieren. Meine Installation war fehlerfrei. Irgendwo musste das Leck sein. Dick grub tiefer und fand eine unbekannte Wasserleitung. Sie wollte graben. Ich war dagegen und sagte: „Bitte aufsägen und Verschlusskappe anleimen.“ Das war es. Die Wasserpumpe blieb still.

Die Frage war, wohin führte diese blaue Röhre? Ich bat Mowgli, den Wasserhahn beim Autounterstand zu öffnen. Nichts – kein Wasser. Dieser Anschluss ist maximal fünf Meter von der Badezimmer-Leitung entfernt.
Unser hochintelligenter Wasserversorgungsspezialist zog an die fünfundzwanzig Meter zusätzliche Leitung durch unbekanntes Gelände vor. Hätte er ein T-Stück am Küchenanschluss verwendet, wäre der Fall für mich klar gewesen. Er setzte sein T-Stück wenige Meter vor dem Küchenanschluss und legte das unnötige Rohr sehr tief. Ich wusste von nichts. Wir pflanzten Palmen, Bäume und Sträucher, ohne auf eine „nicht“ existierende Wasserleitung zu achten!
Einheimische Handwerker sind echte Handwerker. Sie benutzen ihre Hände, ohne das Gehirn zu belasten. Der Kopf dient, wie bei Wasserbüffeln, nur zum Fressen und Saufen. Der grosse Vorteil dieser Methode: Altersdemenz bleibt unerkannt.

(1) https://hinterindien.com/2017/06/12/blumen-gurken-einbrecher-und-spezial-ermittler/
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Bougainvillea
(3) https://hinterindien.com/2017/06/26/ich-wollt-ich-waer-ein-huhn/
(4) https://hinterindien.com/2014/05/08/schwere-erdbeben-erschutterten-lan-na-land/

Tinnitus aurium, das Klingeln der Ohren

Ralf lag richtig mit seinem Spruch: … Low murmelt vor sich hin „früher war alles besser“.

Die Piloten, welche die Monsterdrachen steuerten, beeindruckten mich. Gekonnt nutzen sie jedes Lüftchen, um ihre teils vierzig Meter langen Objekte in der Luft zu halten. Anfänger dagegen bekundeten Mühe, ihre Drachen steigen zu lassen. Vor allem, weil die unüberlegte Konstruktion der Hangars am falschen Ort den wichtigen Bodenwind ausbremste.
Als wir zum Wagen zurückkehrten, erhielt ich klatschende, schmerzende Ohrfeigen durch die enormen Druckwellen der Lautsprecher. Es klirrte unangenehm in den Ohren. Ich erinnerte mich schnell daran, in welcher Schublade meine Gehörschutzpfropfen lagen. Die halfen kaum, denn sie waren im fernen Chiang Mai.

1990 kehrte ich von einer Asienreise in die Schweiz zurück. Irgend in einem schummrigen Getränkeschuppen, wo sich arme Frauen zwecks Wärmegewinnung, sie waren nackig, an verchromten Stangen Brüste und Unterleib rieben, holte ich mir ein Leiden. Es war keine Geschlechtskrankheit, sondern übles Ohrensausen, ausgelöst durch elektronisch erzeugte Lärmpegel der dritten Art.
Ich schmuggelte das Geräusch an nichts ahnenden Grenzbeamten vorbei in das gelobte Land, wo Greyerzer Käse und knusprige Rösti gedeihen.
Meine Kinderlein überraschten mich mit einem Willkommenslied und krähten aus vollen Hälsen. Schmerz lass nach! In meiner privaten Werkstatt standen ein Tongenerator und diverse Messgeräte, inklusive teurem Oszilloskop. Ich ermittelte Frequenz und Pegel meines Leidens und meldete mich in der Ohrenklinik.
Dem Arzt erklärte ich, ich höre dauernd eine Frequenz mit 825 Schwingungen pro Sekunde und teilte sogar die Lautstärke mit. Der Arzt fragte verwundert, wie ich auf solche Daten Zugriff habe.
Die Untersuchungen in der Klinik bestätigten meine Messungen. Nach einigen Tagen erklärten mir die Fachleute, ich hätte einen Tinnitus aurium. Behandlungsmöglichkeiten gebe es zur Zeit keine. Wenn es in sechs Monaten immer noch klingle, sei es ein chronisches Leiden.

Danach hielt ich mich von sämtlichen offensichtlichen Schallquellen, wie klirrenden Lautsprechern oder keifenden Weibern fern. Zusätzlich verzichtete einige Wochen auf jegliche Musik. Die Ohren beruhigten sich. Der Tongenerator im Kopf wurde schwächer und schaltete aus. Nach einem Jazzkonzert flötete es im Kopf für einige Stunden. Danach fand ich die Ruhe wieder.

Als wir am Flugfeld in Satun den Mitsubishi parkten, war es ruhig. Ich sass kaum im Rollstuhl, als Spezialisten der Zunft der Trommelfellzerstörungsakrobaten alle Lausprecher auf voller Leistung einschalteten. Wir fanden einen günstigen Platz am Flugfeld, weit weg vom hohen Pegel. Vor einem Jahr noch, hörte ich das Sirren, Pfeifen und Rauschen der Leinen und Flugkörper im Wind. Diesmal verschwanden die vertrauten Geräusche in einer Klangwolke aus verschiedenen Quellen.
Es pfeift noch im Kopf, nicht auf achthundert Hertz. Die Frequenz dürfte einige Kilo-Hertz betragen.

In Chiang Mai gibt es einige Kneipen mit extremen Schallwänden. Komischerweise sitzen immer wieder Gäste unmittelbar vor den stampfenden, körpervibrierenden Sub-Woofern. Entweder behandeln sie dort ihre Nierensteine durch Infra-Schall-Zertrümmerung, oder ihr halbverbranntes Wasserbüffelsteak wird durch die extremen Bässe weich und zart. (2,3)

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Subwoofer
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Infraschall

Der Gang zum Briefkasten ist in Hinterindien verpönter als der Stuhlgang

Der Weltpostverein wurde 1874 gegründet. Er regelt die internationale Zusammenarbeit der Postbehörden und die Rahmenbedingungen des grenzüberschreitenden Postverkehrs. Der Sitz des Weltpostvereins ist seit der Gründung in Bern in der Schweiz. Ein Weltpostdenkmal steht auf der Kleinen Schanze in der Nähe jenes Teiches, in welchem mein Vater zwecks Aufbesserung des Speisezettels während des Krieges eine Ente fing, denn in der Armee, wie auch in den Privathaushalten, war das Angebot an Fleisch eher knapp bemessen.

Seit der Gründung des Weltpostvereins gehörte die Installation von Briefkästen weltweit zum gehobenen Lebensstandard. Sogar in Hinterindien fanden bunte Kästen, von allerdings fragwürdigen Formaten, eine gewisse Verbreitung. Wozu die Einrichtungen benützt werden könnten, fanden selbst im Zeitalter hochtechnologischer Smartphones nur wenige Kaderleute heraus.
Die Elektrizitätswerke installierte eigene Zettelkästen aus Kunststoff. Sie sind am Ende ihres Lebenszyklus angelangt und zerbröseln im UV Licht der Sonne.
Anfänglich besuchten Kassierer die Kunden mit den Abrechnungen die Häuser. Teilweise verschwanden die Angestellten samt den kassierten Beträgen auf Nimmerwiedersehen. Die Betriebe waren gezwungen, Änderungen einzuführen.
Die Wasserwerke benutzen blaue PVC-Wasser-Rohre für ihre Abrechnungen. wasserstrom-2
Briefkästen hängen meist sinnlos an Zäunen und Hauseingängen. Kein Einheimischer öffnet sie. Selbst Geisterhäuschen finden mehr Aufmerksamkeit als Briefkästen.
Während unserer Abwesenheit in Chiang Mai, kümmerten sich zwei Frauen um unser Haus in Satun. Sie ernteten unsere Bananen und verspeisten sie. Den Briefkasten öffneten sie in sechs Monaten nie. Im Süden hätten ja bösartige Briefbomben aufgetakelte Sexbomben oder deren dicke Make-up-Schichten beschädigen können.

Unsere Nachbarin ist ein extremer Briefkastenmuffel, eine militante Antikasten-Emanze. Während Wochen röhrte der Postmann mit dem Moped fast täglich zum Haus und versuchte vergeblich, einen dicken Umschlag abzuliefern. Er schrieb Abholungseinladungen und deponierte die Meldungen im Kasten. Kein Mensch interessierte sich für die Ware. Der Umschlag wurde an den Absender zurück gesandt.
Der Sender, wohl versehen mit Nerven vom Format von Gurgeln von Wasserbüffeln und mehr als einer Fein-Unze Geduld, gab sein Brieflein erneut auf. Der Postbote schrieb erneut erfolglos vier Abholungseinladungen.
Dann schmiss er den schweren Umschlag gekonnt vor den Parkplatz besagter Postzustellungsverweigerungs-Terroristin.
Hätte ihr Dick nicht mitgeteilt, dass da ein Liebesbrief vor ihrem Wagen liegen würde, hätte sie die Sendung nie aufgehoben.

Bescheidene Brötchen, Halbpfünder

Reis ist das tägliche Brot Hinterindiens. Wie ein unzerstörbarer Diamant blieb ein eindrückliches Bild in meinem Kopf gespeichert. Im Vordergrund des riesigen Borobudur Tempels (Indonesien) bearbeitete ein Bauer mit Wasserbüffeln in meiner Nähe sein Reisfeld. Ich filmte die Szene vor vierzig Jahren und vertonte das Ganze mit: Reis – das Brot Indonesiens!
Vor einigen Jahren gab es zusätzlich zum Reis zur Abwechslung einheimische Teigwaren, wie Mee, ferner Nudeln aus Reis oder Mungo-Bohnen. Heute werden anstelle von lokalem Mee oft preisgünstigere importierte Spaghetti-Sorten verwendet. Die Gerichte sehen ähnlich aus wie früher, schmecken jedoch anders. Ich bevorzuge die schlabbrigen, breiten China-Nudeln anstelle der Spaghetti.

Europäer fühlen nach mehreren Jahren in der Fremde öfters eine unbändige Lust auf ein Stücklein Brot. In Grossstädten wie Bangkok und Chiang Mai, gibt es zahlreiche Bäcker, die gutes Brot herstellen. Brot wird ebenfalls in Grossmärkten in Satun angeboten. Dieses Brot zu essen versuchen, sollte man unterlassen. Es hat weder Biss, Kruste, noch Geschmack.
Geschmackvolles dunkles Brot gab es kürzlich in Cenang auf Langkawi im Bistro „Red Tomato“.

Nach zwei brotlosen Jahren in Satun, begannen wir Backöfen zu besichtigen. Wir schauten uns nach Angeboten für Mehl und Hefe um. Für zwei Personen brauchen wir keinen grossen Backofen. Mehr als ein Pfund Brot würden wir in drei Tagen ohnehin kaum verzehren. Schon von der Leistung her, schien ein Gerät unter zweitausend Watt sinnvoll, weil die Drahtdurchmesser der Zuleitungen in den Häusern oft gering sind.

Mir gefiel eine Konstruktion besonders gut, weil das Gerät eine gewölbte Oberfläche aufweist. Frauen könnten keine hitzeempfindlichen Gegenstände auf den Apparat stellen, denn ausreichend schützende Isolation im Backofen fehlt.
Die technischen Daten:
House Worth HW 8085
Inhalt: 28 Liter
Leistung 1600 Watt (2)
Preis: unter 2‘000 Baht

Wir machten einen ersten Backversuch und verarbeiteten:
500 g Mehl, White Swan
200 g Wasser
100 g Milch
20 g Trockenhefe
1 Esslöffel Zucker
1 Teelöffel Salz
1 Esslöffel Olivenöl
10 g Butter

Dick mischte und knetete den Teig während 20 Minuten.
Danach gewährten wir ungefähr eine Stunde Ruhezeit bei Raumtemperatur, erneutes kneten.
Die eine Teighälfte formte sie zu einer Kugel.
(Den Rest des Teiges stellten wir für das zweite Brot während zwanzig Minuten in den Kühlschrank).
Backblech mit Backpapier belegen, mit etwas Mehl bestreuen, die Teig-Kugel aufs Papier legen.

20 Minuten warten. Danach 40 Minuten bei 200 °C backen. Der Ofen benötigt fünf Minuten um 200 °C zu erreichen.

Herrliche Düfte nach Hefeteig füllten die Räume. Wir verwenden relativ viel Hefe, weil ich den Geschmack, auch im Champagner, mag.
Der Thermostat schaltete ungefähr alle 35 Sekunden. Das Brot bräunte gleichmässig. Es wies eine knackige Kruste von ungefähr vier Millimetern Dicke auf. Die Haltbarkeit war ohne speziellen Brotkorb problemlos drei Tage. Brot

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur
(2) Abbildung Backofen: https://hinterindien.com/2016/02/10/bilder-aus-ban-klong-khut/

ÄNDERUNGEN: 24.Nov.2017

Schulden

Die Abkürzung LOS kann gleich mehrfach gedeutet werden:
Land of smile(s),
Land ohne Socken,
Loss of signal,
Linux Operating System,
Land ohne Schulden.

Schuldenfrei ist der Grossteil der Bevölkerung nicht. Jede Berufsgruppe stellt in ihrer Sparte jedes Jahr neue Rekorde auf. Leichtsinnig wird Bargeld verjubelt. Am liebsten geliehenes. Das wird nicht nur in unbedienbare Smartphones und hochprozentigen Schnaps, sondern ebenfalls in hochheiligen Tempeln investiert. Da gibt es die seelenlosen, buddhistischen Geldverleiher. Sie fordern bescheidene vierzig Prozent Zinsen pro Tag! (1)

Der für die Region zuständige Polizeigeneral Boonlert Jaipradit erklärte: Rund 13.000 Polizeibeamte im Nordosten schulden der Government Savings Bank (GSB) neun Milliarden Baht. GSB ist nur eine Bank von vielen. (2)

Premierminister General Prayuth Chan-ocha zeigte sich darüber alarmiert, dass mehr als 1,6 Millionen Farmer 400 Milliarden Baht Schulden haben. (3)

Im Dorf, sind die Menschen ebenfalls schwer verschuldet. Sie protzen mit mehrfachem Hausbesitz, heissen Nebenfrauen, potenten Liebhabern und mehreren Fahrzeugen. Das gesamte Blendwerk, ausgenommen Poussierstängel und Hofdamen, gehört Kreditinstituten.

Als ich vor einem Jahr überraschend das Dorf verliess, belästigte ein verheirateter staatlicher, uniformierter Beamter, – drei Personen, drei Häuser, fünf Fahrzeuge – mit nächtlichen Telefonanrufen Dick solange, bis sie ihm zehntausend Baht lieh.

Vor zwei Wochen hatte ich unvorbereitet abendlichen Damenbesuch. Die beiden aufgetakelten Fregatten – Gold und Schminke – brachten Wein, Schnaps und geschmortes Fleisch. Die hoch angesehene Familie prahlt mit vier Häusern und 6 Fahrzeugen.
Ihr Anliegen: Keine krepierende Herde von Wasserbüffeln, keine todkranken Familienmitglieder – der Gatte, beeindruckend gewichtiger Alkoholiker, wird nach dem Ableben dank seiner Schnapsimprägnierung nicht verwesen, eher explodieren. Hundertfünfzigtausend Baht für ein Reislein des Töchterchens nach Australien!
Genau diese Leute machten sich im Mai wichtig mit den Bemerkungen, wir hätten einen unterklassigen Wagen erworben. Das Fahrzeug ist bezahlt! Deshalb sind sämtliche Subventionen für Bildungsreisen ausgeschlossen, auch wenn dadurch der IQ der restlichen Bevölkerung ansteigen würde.

(1) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/66475
(2) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/66526
(3) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/66328

Beeindruckende Aus- und Einsichten

Während zehn Jahren mit Dick durch dick und dünn geben Anlass zum Feiern, zusätzlich hat sie noch einen runden Geburtstag. Dabei besuchte sie mich damals, aus der fernen Provinz Phitsanulok, in Chiang Mai nur für einen Tag!
Seit Tagen sind wir auf der Flucht vor Satuns Mikroben und reisen in den Norden. Viel Zeit verbringen wir gegenwärtig, eingehüllt von dünnem Blech und Glas, in wenigen Kubikmetern heisser Luft. Die meisten Nächte teilen wir auf Flächen von knapp drei Quadratmetern. In Luxusherbergen mit doppelten Preisen, kann es ein Quadratmeter mehr sein. Frühstückstische sind noch kleiner. Das nennt sich dann innigliches, enges Zusammenleben.

Wir benutzen den AH2, den asiatischen Super-Highway Nummer zwei. Die freie Fahrt wird durch beeindruckend viele Rotlichter, Kreuzungen, trotz richtungsgetrennten Fahrbahnen entgegenkommende Fahrzeuge und unvermeidliche Wasserbüffel behindert. Während sie donnernde Lastwagen überholte, fragte die Lenkerin:
„Bist du noch glücklich mit mir?“
Friedlich grunzte ich:
„Wirklich sehr glücklich, danke. In drei Kilometern links abbiegen!“

Einen Augenblick später antwortete Dick:
„Da erleben wir aber einen echten Glücksfall. Wir könnten uns nicht einmal scheiden lassen! Wir sind nicht verheiratet.“
Amen.

Im Januar des letzten Jahres verlor ich über Nacht meine Selbständigkeit. Nun bin ich stark auf Dicks Hilfe angewiesen. Vorher war es äusserst angenehm, mit einem Schmetterling zusammen zu leben. Jeder Flügelschlag bedeutete Zärtlichkeit und frischen Wind.

Hundert Tage

Mehr als hundert Tage in Hotels leben, schlägt irgendwann, irgendwo, irgendwie auf das Gemüt. Darum sind wir froh, wenn wir nun wieder unter einem eigenen Dach prügeln, kochen, lieben und schlafen dürfen.
Unsere Herbergen waren nicht billigst Absteigen, mit kiffenden Alkoholikern, leichten Mädchen und schweren Jungs. Dennoch prägen nicht nur das Personal, sondern ebenfalls die Gäste die Hotels.
Heutzutage können sich Menschen mit Geld, ohne Spuren von Manieren, anstelle von Bildung bloss Einbildung, in exotischen Edelherbergen einquartieren. Sie demonstrieren stolz ihre Empfindung, die Gegenwart sei vor Allem eine Frage des verfügbaren Kapitals. Sie erlauben sich alles. Häufig duften Nichtraucherzimmer nach Tabak, in Ausnahmefällen nach gefälschtem, französischen Parfum, vermischt mit dem Mief von heissem, hauchdünnem Latex!

Gediegene Restaurants mit Selbstbedienungs-Buffets werden zu schmutzigen, lärmigen Markthallen. Tücher, Besteck, Essen, Zigarettenstummel, malerische farbige Sorbet Resten, neben Bier-, Schnaps und weiteren Getränkepfützen, zieren die Böden. Tische und Stühle sind mit streng riechenden Saucen wie Sambal Blachang, Knoblauch-Ketchup, oder klebrigen Süssigkeiten verschmiert. Die Unterseite der Tischblätter sind bunte Alben diverser Kaugummi-Marken.
Auf Tischen türmen sich halbvolle Teller und Gläser, während rülpsende Gäste erneut frisch zubereitete Delikatessen heranschleppen. Das überforderte Personal, durch abstossendes Verhalten abgebrüht, leistet nur noch Notfalldienste. Verstreuter Zucker, kullernde Pfefferkörner, vermanschte Gurken und Peperoni, sind noch lange kein Grund, reinigend einzuwirken. Schmutziges und sauberes Besteck geraten in der Hektik durcheinander. Messer werden beim Bereitstellen an den Klingen angefasst. Fade Suppen werden durch ungewaschene Finger gestresster Kellner in der Brühe nicht aromatischer.
Sämtliche Fenster, Spiegel und glänzenden Flächen, in jedem öffentlich begehbaren Raum, in Einkaufsparadiesen und auf Flughäfen, sind mit reizvoll schmierigen Fingerabdrücken übersät. Kinder bearbeiten die Flächen meisterhaft vom Boden bis auf etwa hundertfünfzig Zentimeter Höhe. Erwachsene schaffen daumenpressend, händeringend auf Zehenspitzen das Doppelte.
Menschen, welche keine freien Flächen für Schmutz und Bakterien finden, besitzen als Sammelobjekte dafür, glücklicherweise Smartphones. Eines Tages könnten diese Dinger aus hygienischen Gründen verboten werden.Satun401 Seit letzter Woche lebten wir wieder in einem äusserst bescheidenen Häuschen auf dem Lande, fünf Zimmer, zwei Küchen, drei Badezimmer und spärlichen Fingerabdrücken.
Echtes Vogelgezwitscher aus reichlich Natur hob die nicht vorhandene, vorweihnachtliche Stimmung. Irgendwie wurden wir abhängig. Am Mittag, es war finster wie im Magen eines, mit geschlossenen Augen dösenden, südthailändischen Wasserbüffels und es goss aus Milcheimern, reisten wir freiwillig ins Hotel nach Kuah zurück – für zwei Nächte.

Affenliebe

Das Gesundheitsministerium veröffentlichte folgende Statistiken: (1)
Durchschnittlich gebären thailändische Teenager täglich 370 Säuglinge. Über achtzig Prozent der Schwangerschaften seien ungeplant, nach meiner bescheidenen Meinung eher unerwünscht. Nur fünfundfünfzig Prozent würden sich beim ersten Geschlechtsverkehr schützen! Da haben die Lehrer aber genau geguckt und gezählt.

Über die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche, Abtreibungen, fand ich keine Angaben. Brachiale Engelmacherinnen auf dem Lande werden durch Kunstfehler mit Todesfolge kaum bekannter. Für Schlagzeilen in Zeitungen reichen solche Bagatellen nicht.
Daneben existieren weitere Mord-Methoden. Einfach mit Pille, – in Kliniken durch Absaugen oder Curettage, Auskratzen. (2)
Die Zahl dürfte sehr hoch sein. 2010 wurden allein in einem Tempel in Bangkok 2000 Föten gefunden. (3)Buddha Den Chai

Wie geht es denn weiter, mit diesen jungen, oft vaterlosen Kindern und Müttern?
In vielen Fällen gebärt die junge Frau ein weiteres Baby. Die Grossmutter betreut sämtliche Kleinen. Wenn Schwestern mit ähnlichen Problemen vorhanden sind, wird es sehr eng in den kleinen Häusern.
Die schlecht geschulten, oft arbeitsscheuen Kind-Frauen drängen dann zur Selbstverwirklichung. Sie lassen ihren Ballast bei den Müttern und ziehen erst einmal zu Bekannten und Freundinnen in die Bannmeilen der nächtlichen Unterhaltungsindustrien. Dorthin, wo exotische Tierarten wie Elefanten (Chang), Tiger und Leoparden als eiskalte Getränke angeboten werden, während heisse Frauen ihre geschmeidigen Leiber an verchromten Stangen kühlen und die Stängelchen alkoholisierter Zuseher zu eruptieren drohen.

Sobald erste Baht von Freiern fliessen, beginnt das richtige Leben, wie es Filme zeigen. Die Dämchen haben endlich Geld für Kosmetik, schrille Klamotten, Schuhwerk mit extrem hohen Absätzen, Zigaretten, Alkohol, Drogen, falschen Schmuck, Unterhaltungselektronik und das prickelnd lebenswichtige Zocken.
Die attraktiven jungen Girls werden oft ‚uneigennützig‘ beschützt und beaugapfelt von geldgierigen Hütern der Ordnung. Sollten sich Farangs mit solchen Frauen verlustieren, drohen ihnen hohe Bussen wegen Verführung Minderjähriger!
Pflichtbewusste missionierende Angehörige christlicher Kirchen versuchen, zur Verherrlichung Gottes, warum eigentlich, er ist ja bereits der Herr Gott, die Moral zu heben, ekelerregende Sünden zu bekämpfen und die gebeutelten Sexsklavinnen den spermatriefenden Händen Satans zu entreissen.
Aber diese Frauen wollen keine farbigen Heilgenbilder, keine Predigten und Bibeln. Sie sammeln emsig Porträts ihres Königs, auf viele Scheine gedruckt. All diese Scheine bedeuten: Lebenslust, unter anderem endlich ein grosses Haus für Mutter!

Zusätzlich gibt es barmherzige Gutmenschen. Sie versuchen nach kurzen Ferienbekanntschaften, jungen Frauen durch regelmässige, finanzielle Leistungen zu helfen, dem schmutzigen Gewerbe im Rotlichtmilieu zu entfliehen. Diese Weiber denken nicht daran, den besten Teil ihres Lebens aufzugeben. Geschlechtskrankheiten gibt es nur in Märchen. Ratten und Elefanten tun es auch – ohne Kondom.
Die Spender kennen die Hintergründe nicht und sind ahnungslos, dass sie nicht die einzigen Sponsoren sind. Ihre grenzenlose Dummheit wird gekrönt durch Heiratspläne!

Derweil wächst in den Dörfern des Nordens und des Nordostens der Wohlstand.
In Nuttingen gibt es neue Häuser mit Blaudächern. Vor den Gebäuden stehen Kleinlaster und Traktoren. Im Reisfeld daneben suhlen sich Wasserbüffel. Wenn sie erkranken, bezahlt ein liebeshungriger Farang! Für ein (reibungsloses) Weiterfunktionieren dieser Zustände wird gesorgt, im Durchschnitt 370 mal täglich!

(1) http://www.mcot.net/site/content?id=50f67549150ba03711000062#.Ubn6_fnwlJI
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch
(3) http://www.time.com/time/world/article/0,8599,2032414,00.html
Links:
(l) http://digitalphat.wordpress.com/2013/06/11/eine-wahre-liebesgeschichte/
(l) https://hinterindien.com/2012/05/12/kreislaufe-und-kollaps/
(l) http://liebeskasperthailand.wordpress.com/

Zwei Frauen

Sie fragen sich: “Bloss zwei, muss Low sparen?“
Wegen unterschiedlich bescheidenen Intelligenzquotienten reichte eine einzige Akteurin schlecht aus für mehrere anspruchsvolle Zeilen eines geistig geprügelten Schreiberlings. Der einzige drei Zeiler in ‘Abschied‘ genügt mir vorderhand.
Bedauerlicherweise fand sogar der gescheite Phrasendrescher und Philosoph Ludwig Feuerbach nur wenig Leser.

Unsere attraktive Nachbarin und geniale Gärtnerin beschäftigt sich gerne mit neuen Pflanzen. Mit ihr würde ich unter Verwendung des Setzknebels auch gerne umtopfen und giessen. (1)
Sie kreuzte erfolgreich fleischfressende Nepenthes Hybriden. Leider wusste sie nicht recht, was sie mit den wohlgeformten Kannen der neuen Pflanze anstellen sollte. Sie erlag den Reizen und füllte die beinahe sinnlich gewölbten Gefässe vorsorglich mit Wasser. (Wie Schönheitschirurgen hätte sie Silikon verwenden können!) Den gleichen Rat erteilte sie Dick.
Aber – Nepenthes-Kannen sind passive Fallgruben mit festem Deckel. (2) Wenige Milliliter Verdauungsflüssigkeit in der Kanne sind mit Enzymen angereichert und sehr sauer (pH 3). (3) Das Beschleunigt die Verdauung der Beute.

Glücklicherweise verreisten wir. Deshalb überlebte und gedieh unsere Kannenpflanze prächtig. Für die Rettung der Nepenthes der Gärtnerin kehrten wir rechtzeitig zurück.
Mangels Kannen speichern wir im Hause importierte Verdauungsflüssigkeiten in Flaschen.
Das Bild zeigt Fangorgane einer fleischfressenden Pflanze auf der Veranda. Es ist eine rare Nepenthes Hybride. Die grösste Kanne ist 12 cm lang.  Die ähnlichste Pflanze, die ich im Internet fand, ist die Nepenthes rafflesiana.

Gemischten Erfolg feierte die Masseuse. Sie verschleuderte in wenigen Wochen mindestens dreissig tausend Baht für Kosmetika, Klamotten und Kleider. Nach der Rückkehr erschrak ich über ihren krankhaft gebleichten Teint. (4) Nur der Hintern erstrahlte noch in gesundem Isan Braun.Sie benötigt dringend Bargeld. Ihre Mutter sei alt und krank. Wasserbüffel erwähnte sie nicht. Aber zusätzlich sandte die böse Bank Rechnungen für überfällige Hypotheken. Ihr betrogener Liebhaber fand offenbar eine ehrlichere, ungebleichte, oder zumindest jüngere Mia Noi. Plötzlich versiegte diese bequeme Finanzquelle. (5)
Danach hatte sie die Absicht, bei mir ein Darlehen aufnehmen. Verwechselt sie mich mit einer Bank, oder mit einem Kassenschrank? (6)

Die sind so: Sonntag morgens um acht Uhr klingelte das Telefon. Eine von Dicks Kundinnen brauchte Geld. Bloss dreihundert Tausend. Sie bot gleich vier Prozent pro Monat. Rückzahlung am Sankt Nimmerleins Tag.

Von wegen – Nepenthes als Insektenfallen?
Die Mausefalle:
http://www.youtube.com/watch?v=NJCaG4tOaAU
Schleimt die Schnecke die Kurve:
http://www.youtube.com/watch?v=q9cxTnA0jrc&feature=relmfu

(1) http://woerterbuchnetz.de/PfWB/?sigle=PfWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=PS07348
Aquaplaning am Kannenrand
(2) http://www.wiley-vch.de/vch/journals/2008/pdf/2005_1/10_a.pdf
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/PH-Wert
(4) http://www.jolie.de/artikel/hautpflege-fuer-den-perfekten-teint-ein-experteninterview-373921.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Hautfarbe
(5) http://wp.me/p2ljyL-om
(6) http://www.youtube.com/watch?v=VHF6ZOeI8Xc

Metallbügelsägen

Zu Songkran keine fünf Baht Geschichte,    März 2012 

Mit einem Automobil könnte man üblicherweise leicht von A nach B fahren. Wenn ein Nachbar Schulden nicht zurückzahlen will, oder missliebig auffällt, könnte man ihn mit einem Fahrzeug schuldlos umbringen, –  besonders dann, wenn man ihm vorher einige Flaschen Lao Khao kredenzte. Wer beherrscht letztendlich die Technik? Sind es Geister oder unsere kranken Gedanken?                                                                      Die allgemeine Auseinandersetzung mit Technik fängt nicht bei komplexen Gebilden wie Fahrzeugen, Computern oder Mobiltelefonen an.  Sie beginnt bereits bei trivialen, unbeherrschbaren Gegenständen wie Messern, Schraubenziehern, Zahnstochern und

Metallbügelsägen.

Diese Sägen sind preisgünstig und universell einsetzbar. Damit säge ich alles: Aluminium, Buntmetalle, Stahl, Backstein, Bambus, Bäume, Kerzen, Knochen und Sträucher. Im Notfall das Bein einer Elfe: Elfenbein. Ein stumpfes Sägeblatt kann leicht ausgetauscht werden. Beim Kauf von einzelnen Teilen kostet ein Ersatzblatt von fünf Baht an aufwärts. Im Dutzend sind sie billiger! 

A.    Zum Austausch wird die Verschlußschraube gelöst.
B.    Das alte Blatt kann über zwei Haltedorne weggezogen werden.
C.    Das neue Blatt über die Dorne legen.
D.    Der Wirkungsgrad der Säge ist wesentlich höher, sofern die Zähne des Blattes nach außen gerichtet sind.
E.    Danach die Spannschraube mir den Fingern leicht angeziehen.
Lokalmatadore benutzen dazu eine fünfzehn Zoll Klempnerzange. Als Zugkraft dienen zusätzlich zwei Wasserbüffel. Theoretisch könnte danach weiter gearbeitet werden.

Meine Werkzeuge werden nicht mehr verliehen, nur noch verschenkt oder verkauft. Die Eingeborenen haben die Fähigkeit, jedes Werkzeug zu zerstören, zu stehlen oder zu verlieren. Meine kleinkarierte, ki niaoh Haltung wurde durch eine ausgeliehene Metallbügelsäge erneut bestätigt.                                                                                        Ein freundlicher Geist sprach für Dritte unhörbar zu mir: “Gib das Ding. Fünf Baht für ein neues Sägeblatt fallen in deinem Budget bei den Weiber- und Weinpreisen nicht auf.“ Ich befolgte den weisen Ratschlag aus dem Jenseits und sah die Säge erst nach längerer Zeit wieder. Genau so war es. Ich erhielt sich nicht zurück. Sie gelangte, von Engeln oder Fledermäusen der Sorte Vampir getragen, auf die Veranda. Schlimmste Befürchtungen bestätigten sich. Die Säge diente eventuell zum Anlegen eines kleinen Kartoffelackers im Karstgebirge und wies entsprechende Benutzungsspuren auf. Mit dem verdorbenen Sägeblatt, es wies mehr Lücken als Zähne auf, ließ sich nicht einmal ein Fischlein schuppen. 

Darauf kaufte ich zwei Blätter. Eines zu fünf Baht, ein besseres für dreißig Baht. Eine junge Frau tippte rund zehn Minuten am Keyboard. Ein Drucker beschmutzte geräuschvoll grünes Papier. Dann verlangte sie fünfunddreißig Baht. Ich hielt eine fünfziger Note bereit. Sie nahm einen Taschenrechner im A5 Format und versuchte sich mit Eingaben, fünfunddreißig minus fünfzig. Sie wollte mir zusätzlich zur Ware 15 Baht überreichen. Bereits beim zweiten Anlauf klappte die knifflige Berechnung. Wählte ich die hübscheste Kassiererin mit dem tiefsten Intelligenzquotienten aus? Ihre Anmut hielt sich in Grenzen. Etwa zehn junge uniformierte Frauen saßen gelangweilt untätig vor ihren Bildschirmen und warteten auf Kundschaft: “Herr, erlöse mich aus diesem Business!“

Zu Hause nahm ich die malträtierte Metallbügelsäge, ölte die verrostete Verschlußschraube und löste die Flügelmutter, nicht die Schwiegernutte, um das Sägeblatt auszutauschen. Kein Austausch! Der einfallsreiche Benutzer schlug die Haltedorne fürs Sägeblatt mit einem großen Hammer flach, weil er den Sinn der Spannschraube nicht begriff. 

Schlußfolgerungen:                                                                                                            Bevor lokale Benutzer gefahrlos mit einer Metallbügelsäge arbeiten können, brauchen sie ein Diplom einer technischen Hochschule. Ausweise als Mopedfahrer oder Automobilbenutzer genügen den hohen Anforderungen dieser Sägen nicht. Beachte besonders den Hinweis D, wie Dubel oder Depp.                                                         Amen.

Warum ist das keine 5 Baht Geschichte?  Der Metallbügel wurde ebenfalls ersetzt.