Johann Christoph Friedrich von Schiller(1759 – 1805),
der deutsche Dichter und Dramatiker schrieb:
Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band,
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand.
Kannte der Schmied gewaltiger Verse, „Die Glocke“ – „Wilhelm Tell,“ den Schlauchapfel, die Paradiesfeige, (Musa × paradisiaca)? Geriet sein Gedicht, „Ode an die Bananenstaude“, bloss in Vergessenheit?
Da gibt es eine Parodie vom Dichter-Flegel
August Wilhelm von Schlegel (1)
Geboren am 8.9.1767 in Hannover; gestorben am 12.5.1845 in Bonn.
Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe,
Wollig und warm, zu durchwaten die Sümpfe,
Flicken zerrissene Pantalons aus;
Kochen dem Manne die kräftigen Suppen,
Putzen den Kindern die niedlichen Puppen,
Halten mit mäßigem Wochengeld Haus.
Doch der Mann, der tölpelhafte
Find’t am Zarten nicht Geschmack.
Zum gegornen Gerstensafte
Raucht er immerfort Tabak;
Brummt, wie Bären an der Kette,
Knufft die Kinder spat und fruh;
Und dem Weibchen, nachts im Bette,
Kehrt er gleich den Rücken zu.
Bekannter ist mir die eidgenössisch helvetische Lebkuchen-Version aus Zuckerguss:
Ehret die Frauen
Sie backen und trölen
Himmlische Kuchen für irdische Lölen.
Als ich mich ungefähr um die Jahrtausendwende in Nordthailand einnistete, gab es bei Tesco-Lotus täglich frische Bananenküchlein. Ein halbes Dutzend kostete zwölf Baht, Aktionen waren noch günstiger.
Das Gebäck war relativ leicht, bekömmlich, aber zu trocken. Ich fand schnell Abhilfe gegen die Gefahr einer Staublunge, Pneumokoniose. (2) Ich bohrte die Küchlein bei Besuch mit Gabel, im Alleingang mit dem kleinen Finger an und füllte mit Thai Schnaps, Mekong oder Song Sam, auf. Die Lungen waren gerettet.
Kürzlich entdeckte ich in Satun südthailändische Bananenkuchen. Die Portionen waren unverändert. Die Oberflächen glänzten wie frisch polierte Polizeistiefel. Der Preis war der Inflation angepasst. Das Gebäck entsprach den neuesten Vorschriften zur allgemeinen Senkung der Alkoholpegel und tolerierte, irgendwie gesättigt, fettgetränkt, keinen Rum. Die Kalorien der Kleinst-Küchlein entsprachen ungefähr der einer Portion emmentalischer Chemmeriboden-Bad Meringue. (3)
Angaben zur Zusammensetzung:
Fettgehalt: 7 %
Margarine: 18 % (Enthält bekanntlich weder Fette noch Oele)
Zucker: 20 %
Nur der typische Bananengeschmack fehlte.
(1) http://gutenberg.spiegel.de/autor/august-wilhelm-schlegel-519
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Pneumokoniose
(3) https://www.tripadvisor.de/ShowUserReviews-g1096083-d1872980-r177769984-Hotel_Landgasthof_Kemmeriboden_Bad-Schangnau_Canton_of_Bern.html
Die thailändische Küche ist repräsentativ für den Niedergang des Landes.
Wo Geldgier in den Hirnen regiert, kann kein gutes Essen entstehen.
Gesättigte Fette, Zucker und Glutamat scheinen die Hauptzutaten zu sein – beim Gemüse die Teile, die man in der eigenen Küche in Abfall werfen würde. Die überall so beliebten Fleisch- und Fischbällchen bestehen zu 99% aus garantiert genmanipuliertem Sojamehl und 1% Hoffnung auf Geschmack.
Kleinere Portionen werden durch erhöhte Preise wettgemacht. Nur an Verpackungsmüll aus Kunststoff besteht kein Mangel.
Nahrungsmittel in Thailand sind wirklich zum Problem geworden. Im Norden verdaut mein Magen das meiste Gemüse nicht mehr. Das Angebotene ist mit Chemie verseucht.
Formalin heisst eines der im ganzen Land verbreiteten Wundermittel. Es wird überall, besonders beim Fleisch und Fischfang auf hoher See, eingesetzt. Trotz Verboten werden Missetäter nicht bestraft!
Frischfleisch auf den Märkten des Südens ist preisgünstig. Weil die Kühlung fehlt und es an Schmeissfliegen nicht mangelt, besteht leider ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen. Dick als Sprinterin ist meist schnell genug. Für mich gilt: Doppelte Zurückhaltung!
Im überschaubaren Satun gibt es streng genommen nur drei empfehlenswerte Gaststätten.
Das beste Lokal in etwa 16 km Entfernung ist „D‘ Andaman“. Halal, kein Alkohol. Die Speisen sind meistens hervorragend und preisgünstig.
Chinesische Thai Küche in der Stadt bietet „Go Ho“ an. Bier wird serviert. Wein darf man mitbringen.
Wir speisten wir in „@one“. Die Weine sind ungeniessbar und nur zum Verscheuchen der Katzen geeignet. Es werden nicht nur Biere, sondern auch dünne Cocktails angeboten.
Die meisten Garküchen und Lokalitäten empfehle ich nicht oder nur zum schnellen Abnehmen. Dies an einem Ort mit ungefähr 25‘000 Einwohnern.
Seitdem die Streitkräfte Lebensmittelvergiftungen abschafften, gilt es für die Presse als unethisch, über Krankheitsfälle in Kindergärten und Schulen zu berichten.
> Weil die Kühlung fehlt und es an Schmeissfliegen nicht mangelt,
> besteht leider ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen.
Eigentlich nicht, wenn man in der Küche auf Hygiene achtet (alles, was mit rohem Fleisch in Kontakt gekommen, gut reinigen) und bei der Zubereitung auf ausreichen hohe Temperaturen – also Durchbraten und -kochen.
„Well done“ heißt dann das Ziel.
„Hygiene“, eines der vielen Wörter, für die es im thailändischen Sprachgebrauch keine Entsprechung gibt.