Von Montag ab 21 Uhr hatten wir kein Internet auf Langkawi. Mittlerweile sind wir in Kuah. Morgen reisen wir mit der Fähre zurück nach Satun, Thailand.
Tiere in Hinterindien führen meist ein übles Leben. Junge Hündchen werden als Massenware billig gehandelt. Sobald Tiere grösser werden oder gar ausgewachsen sind, fallen sie manchen Besitzern zur Last. Sie fressen, koten und bellen zu viel. Die Köter lernen nichts. Sie verbringen ihre Zeit in engen Käfigen, oder betteln auf den Strassen, wie vernachlässigte Kinder. Nur wenige Besitzer bringen ihre unerwünschten Objekte, wie Hunde und Katzen, in einen Tempel. (1) Der Normalfall ist das Aussetzen. Die einstigen bellenden und heulenden Haustiere streunen, verwildern und ernähren sich von Abfall. Gelegentliche Hühnchen und Ratten werden nicht verschmäht. Kehrichtsäcke werden aufgerissen. Der Inhalt wird dann zusätzlich durch Fahrzeuge, Stürme, Wasser und Wind in den Siedlungen verteilt.
Unmittelbare Nachbarn halten und quälen ihr Schosstier dauernd in der Küche, wo es ebenfalls seine Notdurft verrichtet. Stuhl- und Tischbeine sind fast die einzigen Möglichkeiten, um Markierungen zu hinterlassen. Der Raum riecht fürchterlich. Der Gestank wirkt auf normalempfindliche Nasen als Brechmittel. Die einzige Luftverbesserung schafft das gelegentliche deckenschwärzende Frittieren toter Fische. Sie müssen nicht einmal frisch sein. Offenbar schmeckt es den Hundehaltern trotzdem.
Andere Nachbarn zogen von Satun nach Hat Yai. Ihr gutmütiger Hund blieb einsam zurück. Wenige Einwohner füttern das Tier. Eine Frau in Klong Khut kocht Frühstück für die Hundemeute. Mittlerweile hat sie täglich über zwanzig vierbeinige Gäste. Der Vorteil ist, die gesättigten Tiere spielen kaum mit Abfall. Die Strasse bleibt sauber.
Weit schlimmer ist, wenn Kinder weder Aufmerksamkeit, Betreuung noch Liebe erhalten. In einer unübersichtlichen Kurve in unserer Strasse steht zur Erhöhung der Sicherheit ein Spiegel. Eines Tages wies der Spiegel ein Loch auf. Wir dachten, stürmische Winde hätten ihn durch krachende Äste beschädigt.
Beim Giessen unseres Gartens hörte Dick dann komische Schlaggeräusche. Sie schaute nach und sah, wie ein kleiner Junge mit einer langen Stange auf den Verkehrs-Spiegel einschlug. Sie ging hin und erklärte dem Knaben, warum das kein Spass sei, dass er solche Hilfsmittel nicht zerstören sollte. Der Schelm hörte der gut gemeinten Schelte absolut verständnislos zu. Danach brachte ihn Dick nach Hause. Unterwegs demonstrierte der kleine Drecksack seine Schlag-Kraft, indem er als Dreingabe mit seiner Stange einige Papaya-Stauden der Nachbarn köpfte.
Zu Hause erwarteten ihn die Grosseltern. Grossvater hat irgend einen Doktortitel, geht jedoch keiner Beschäftigung nach. Die Grosseltern verprügelten das Kind zu zweit kommentarlos. Der Kleine gab trotz der Schmerzen keinen Laut von sich. Der Alte schickt den Sechsjährigen zwecks Abhärtung ins Boxtrainig. Bübchen übt daneben fleissig Vandalismus. Gelegentlich verbeult er mit seinen Stangen entlang der Hauptstrasse Automobile.
In wenigen Jahren wird er Drogen verkaufen. Wer keine Drogen kauft, wird er mit seiner Stangen-Technik zu erpressen versuchen. Kung Fu pur. Das Fernsehen übermittelt solche Botschaften bereits Kleinkindern. Wir kennen diese Bösen-Buben-Spielchen von PhonPhat. Das ist die beste Vorbildung zum Offizier – Armee oder Polizei. Schulzeugnisse bleiben Nebensache.
Gleichzeitig breitete sich eine neue Seuche aus – Plastikkinder.
https://wahnsinnausdemwok.wordpress.com/2016/02/24/die-luk-thep-wochos-gehen-weiter/
(1) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/phuket/72424
Alleine in China leben sechzig Millionen Kinder, um die sich kaum einer kümmert.
The Star, Malaysia, 26. Feb.20, Leaving no child behind, ATP
Ich fuerchte,Low, dass die Gesellschaften, in denen totale Indifferenz fuer die eigenen Kinder herrscht, wohl auch nicht von beseelten Plastikpueppchen gerettet werden kann! Cari saluti
Hier ißt man sie einfach auf – die Hunde. Eine gute Lösung wäre das – besonders für Motorradfahrer – wenn man sie nicht auch frei rumlaufen ließe.
Danke für die Kommentare.
Ich erhielt ein Mail: „Für „den kleinen Drecksack“ schlage ich eine etwas weniger scharfe Bezeichnung vor. Vielleicht „der aggressive Knirps“.“
Das gilt eventuell für klassisch westliche Kinder. Die haben manchmal den Willen sich zu ändern. Mit der gegenwärtigen Völkerwanderung sind solche Tugenden nicht unbedingt gewährleistet.
In Hinterindien bessert sich nichts. Aus dem kleinen Drecksack wird leider bloss ein grosser oder ein alter Drecksack.
Eine Nachbarin liess sich scheiden, nachdem ihr Herr Ehe-Gemahl über vier Millionen in den Sand setzte. Die Beiden leben aber noch immer zusammen. Das muss ein sehr po(a)tenter Sack oder ein scharfer Hund sein.
Hier im Dorf explodiert die Hundepopulation auch – viele der degenerierten Tiere sehen zwar noch hundeähnlich aus, die Lautäußerungen erinnern aber an vieles andere. Allerdings werden doch die meisten von den Besitzern gefüttert, sodass sich die Soi Dogs in Grenzen halten. Auch wir teilen uns die Haltung eines verlassenen Hundes mit einer Nachbarin.
Das Fleisch über Nacht in Curry-Tunke einlegen. Über leichtem Feuer köcheln lassen. Dazu Reis oder Brot (nächster Beitrag) servieren.
Ja, so sollte man die Missionare zubereiten.
Bei langschwänzigen Wesen empfehle ich als Beilage eher Polenta. Da habe ich echt Lust darauf.
Gibt es überhaupt Polenta in Satun? Thais haben bekanntlich jede Menge Mais im Süden.